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Sext -
– 28. Dezember
Sext / Mittagsgebet
INGRESSUS
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
HYMNUS
PSALMGEBET
Stundenpsalm
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Die Unschuldigen Kinder
Matthäus berichtet uns den Kindermord in Bethlehem durch Herodes den Älteren. Er ließ nach der Überlieferung auch Zacharias im Tempel ermorden und - bereits vom Tode gezeichnet - zahlreiche Mitglieder des Sanhedrin und seine eigenen Verwandten hinrichten. Nach dem Matthäus-Evangelium kehrte Josef mit Maria und Jesus nach dem Tod des Herodes aus Ägypten zurück. Die Überlieferung, Herodes sei bei lebendigem Leib von Würmern zerfressen worden, könnte aus Apg. 12, 23 übernommen worden sein. Hier handelt es sich aber um einen anderen Herodes, nämlich Herodes Agrippa.
»Die kirchliche Überlieferung hat die unschuldig gemordeten Kinder von Bethlehem, weil sie um Christi willen ihr Leben verloren haben, als die ersten Märtyrer gefeiert und hat mit großer Kühnheit ein Wort aus dem 8. Psalm („Aus dem Munde der Unmündigen und Kinder hast Du Dir Lob bereitet.”) auf sie angewendet und also nicht nur aus den begeisterten Huldigungsrufen der Kinder (Matth. 21, 16), sondern auch aus dem Sterben der kleinen „Märtyrer” und der Weheklage ihrer Mütter die Stimme des Lobpreises vernommen. Was auf Erden unter Blutvergießen und Tränen geschieht, kann durch den Blick, der ins Verborgene sieht, verwandelt sein in einen Lobgesang, der den wunderbaren und rätselhaften Gott verherrlicht.« (Wilhelm Stählin).
Reinhard Hedinger * 7.9.1664 † 28.12.1704
Johann Reinhard Hedinger wurde 1664 in Stuttgart geboren. Nach dem Besuch der Lateinschule kam er 1677 auf die evangelische Klosterschule in Hirsau. Zwei Jahre später wechselte er zur Klosterschule in Bebenhausen. Er studierte in Tübingen Theologie, Philosophie und Geschichte, wobei sein Schwerpunkt auf der Theologie lag. 1684 wurde er Erzieher des Prinzen und Reise- und Feldprediger des Herzogs. Nach zehn Jahren wurde ihm die Professur für Natur- und Völkerrecht an der Gießener Universität übergeben. 1696 promovierte er und wurde 1699 Hofprediger und Konsistorialrat in Stuttgart. In den letzten Jahren seines Lebens stellte er sich unerschrocken gegen die SIttenlosigkeit und Korruption am Hof und damit mehr als einmal dem Herzog in den Weg. Dieser wollte ihn eines Tages wegen der öffentlichen Demütigungen in seine Schranken weisen. Als Hedinger, so erzählt man sich, den Audienzraum betrat, sah er einen erschrocken blickenden Herzog vor sich. Erst nach einer Zeit des Schweigens fragte der Herzog den Hofprediger, warum er nicht allein gekommen wäre. Hedinger widersprach zunächst, um dann, nachdem der Herzog auf seiner Beobachtung beharrte, zu sagen: „Sollte es dem großen Gott gefallen haben, mir einen Engel als Leibwächter an die Seite zu stellen, so weiß ichs nicht.” (Jörg Erb, Geduld und Glaube der Heiligen, S. 436) Er starb am 28. Dezember 1704.
KURZLESUNG
Wochenspruch:
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Lesung:
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RESPONSORIUM
KYRIE - VATERUNSER
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
ANBETUNG - ANGELUS
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.