Freitag – 6. Dezember
BISCHOF NIKOLAUS VON MYRA
Diener der Barmherzigkeit Gottes
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Der Sterne Schöpfer, milder Gott,
Du, unsres Glaubens ew'ges Licht,
Christus, Erlöser aller Welt,
erhöre gnädig unser Flehn!
Voll Mitleid siehst Du Deine Welt
von Untergang und Tod bedroht.
Du nimmst Dich ihres Elends an
und heilest, was die Schuld verdarb.
Zum Abend neigt sich schon die Welt,
da kommst Du wie ein Bräutigam
aus dem verschlossenen Gemach
der Mutter, die doch Jungfrau ist.
Vor Deiner Stärke und Gewalt
muss tief sich beugen jedes Knie.
Der Himmel und das Erdenrund
sind Deiner Hoheit untertan.
Ruhm, Ehre, Herrlichkeit und Macht
sei Gott dem Vater und dem Sohn,
dem Geiste, der uns Beistand ist,
durch alle Zeit und Ewigkeit. Amen.
Nikolaus von Myra † um 350
Legende, Brauchtum und Geschichte lassen sich bei der auch heute bekannten und beliebten Gestalt des Nikolaus kaum trennen. Der Nikolaus, den wir heute verehren, ist wahrscheinlich aus zwei historischen Personen entstanden, nämlich dem Bischof Nikolaus von Myra und dem Abt Nikolaus von Sion, der Bischof von Pinara war und am 10. Dezember 564 in Lykien starb. Die Lebensgeschichte des Nikolaus von Myra entstand im 6. Jahrhundert. Sie konnte bisher historisch nicht belegt werden. Nikolaus wurde demnach um 300 Bischof von Myra in Lykien. Während der bald darauf einsetzenden Verfolgungen wurde er um 310 gefangengenommen und im Kerker gefoltert. Unter Konstantin kam er wieder frei und konnte sein Bischofsamt weiter wahrnehmen. 325 nahm er an dem Konzil in Nicäa teil. Er starb an einem 6. Dezember zwischen 342 und 350.
Der Kult um Nikolaus entwickelte sich etwa 200 Jahre später in Griechenland und kam zunächst in die slawischen Länder. So wurde Nikolaus Nationalheiliger Rußlands. Nachdem Nikolaus im 9. Jahrhundert bereits der am meisten verehrte Heilige der Ostkirche nach der Gottesmutter war, wurden am 8. Mai 1087 seine Gebeine von Myra nach Bari übertragen. Ob sie in Myra von Seeleuten geraubt wurden oder von Kaufleuten vor anrückenden Muslimen in Sicherheit gebracht wurden, ist unklar. Sein Fest wurde von da an auch in der Westkirche begangen. In allen großen Konfessionen wird am 6. Dezember des Bischofs Nikolaus gedacht.
Ambrosius Blarer * 4.4.1492 † 6.12.1564
Ambrosius wurde am 4. April 1492 als Sohn des Kaufmanns und Ratsherrn Augustin Blarer und dessen Frau Katharina Mässlin von Graneck in Konstanz geboren. Er studierte in Tübingen, wurde aber noch vor dem Examen Benediktinermönch und trat in das Kloster Alpirsbach ein. Dort legte er 1510 die Profess ab und beendete seine Studien, bevor er 1521 Prior des Klosters wurde. Seit 1518 hatte er durch seinen Bruder Luthers Schriften erhalten und eifrig studiert. Er stützte sich in seinen Predigten fortan einzig auf das biblische Worte, was schnell zu Unverstand bei seinen Zuhörern führte. 1522 verließ er das Kloster und suchte Kontakt mit namhaften Reformatoren. Er wurde 1525 Prediger an St. Stephan in Konstanz, wo seine Predigten gerne gehört wurden. Dort führte er mit seinem Bruder Thomas Blarer die Reformation ein, auch suchte er den Armen und Schwachen zu helfen. Bald wurde er auch von anderen Städten um Hilfe bei der Einführung der Reformation gebeten. In Württemberg, wo er seit 1534 im Auftrag des Herzogs tätig war, versuchte er, zwischen lutherischer und reformierter Lehre zu vermitteln. Er führte das reformierte Bilderverbot ein, neigte aber im Abendmahlsverständnis dem lutherischen Verständnis zu. Es kam zum Streit mit anderen Lutheranern und schließlich zu seiner Entlassung im Jahr 1538. In den Folgejahren wütete in Konstanz die Pest. Danach wirkte er mit am ersten Konstanzer Gesangbuch und mühte sich, das Schulwesen zu verbessern. 1548 musste er Konstanz verlassen, da die Stadt in die Gewalt katholischer Streitkräfte gelangt war. Er wirkte in Schweizer Gemeinden, vor allem 1551-1559 in Biel. Er starb einsam am 6. Dezember 1564 in Winterthur. Sein Erbe ist uns in seinen Liedern überliefert. Im EG finden sich noch die Lieder „Jauchz, Erd und Himmel, juble hell” (EG 127) und „Wach auf, wach auf, 's ist hohe Zeit” (EG 244).
Selig sind die Barmherzigen,
denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. (Mt 5,7)
zum Tag des Nikolaus von Myra:
Sie brachten Kinder zu Jesus {Ihm}, damit Er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde Er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu Mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes. Wahrlich, Ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und Er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie.
(Mk 10,13-16)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Führe uns vom Zweifel zur Hoffnung
von der Angst zum Vertrauen
Führe uns vom Hass zur Liebe
vom Krieg zum Frieden
Lass Frieden erfüllen unser Herz
unsre Welt und das All.
Gott, Du Spender aller guten Gaben. Hilf uns in unserer Not und stehe uns bei in jeder Gefahr. Gib uns ein großmütiges Herz, damit wir - wie einst der Bischof Nikolaus - anderen schenken, was wir empfangen und auf dem Weg zum Heil ungehindert vorangehen. So bitten wir durch Jesus Christus, Deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn.
Amen
Gott schenke uns Frieden
und ewiges Leben
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Vesper
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