Sonntag – 17. November
VORLETZTER SONNTAG IM KIRCHENJAHR
Weltgericht
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Du Geist, der unser Beistand ist,
eins mit dem Vater und dem Sohn:
Komm jetzt herab in Deiner Huld,
ergieße Dich in unsre Brust.
Mit Mund und Herz, mit Sinn und Geist,
Gott, dich bekenne unser Lob.
Der Liebe Feuer flamme auf,
die Glut entzünde jedes Herz.
Dies schenk uns, Vater voller Macht,
durch Jesus Christus, unsern Herrn,
der mit dem Geiste und mit Dir
regiert in alle Ewigkeit. Amen.
Psalm 150 VII
Lobt Gott in Seinem Heiligtum, *
lobt Ihn in der Feste Seiner Macht!
Lobt Ihn für Seine mächtigen Taten, *
lobt Ihn in Seiner großen Herrlichkeit!
Lobt Ihn mit dem Schall der Posaunen, *
lobt Ihn mit Psalter und Harfen!
Lobt Ihn mit Pauken und Reigen, *
lobt Ihn mit Saiten und Pfeifen!
Lobt Ihn mit klingenden Zimbeln, *
lobt Ihn mit klirrenden Zimbeln!+
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
David Zeisberger * 11.4.1720 † 17.11.1808
David Zeisberger wurde 1721 in Zauchtenthal geboren. Seine Eltern waren Mitglieder der Brüderunität und sie gehörten zu den ersten Brüdern, die 1735 in die Kolonie der Herrnhuter in Georgia auswanderten. David wurde von Nikolaus Graf von Zinzendorf in eine Niederlassung der Herrnhuter nach Holland geschickt. Ein Jahr später durfte er seinen Eltern nach Amerika folgen. Hier predigte er bei den Creek in Georgia und lernte ihre Sprache. 1739 zog er mit seinen Eltern nach Pennsylvania und gründete mit anderen die Siedlungen Nazareth und Bethlehem (am 24.12.1741). In der Siedlung Bethlehem kam er mit Irokesen in Kontakt, lernte ihre Sprache und wurde in ihren Stamm aufgenommen. Er wirkte weiter als Indianermissionar und gründete mehrere Gemeinden, die in den Indianerkriegen 1763 zwischen die Fronten gerieten. Die meisten christlichen Indianer fanden den Tod. Mit den Überlebenden wanderte Zeisberger 40 Jahre durch Amerika. Immer wieder wurde seine Herde vertrieben. In den siebziger Jahren konnte er längere Zeit zwischen Ohio und dem Eriesee bei den Delaware wirken, aber der Unabhängigkeitskrieg und die Expansion der weißen Siedler vernichteten auch diese Arbeit. Zeisberger fand dann eine letzte Wirkungsstätte in der Indianersiedlung Goshen bei Gnadenhütten in Ohio. Hier starb er am 17. November 1808.
Jakob Böhme * 1575 † 17.11.1624
Jakob Böhme war das vierte Kind des gleichnamigen Bauerns und Kirchendieners und wurde 1575 in Alt Seidenberg geboren. Nach der abgeschlossenen Lehre als Schuhmacher ließ er sich in Görlitz nahe seiner Heimat nieder. Er erwarb die Bürgerrechte und heiratete Catharina Kuntzschmann, mit der er vier Kinder hatte. In dieser Zeit widerfuhren ihm die ersten mystischen Erfahrungen, über die er aber niemandem etwas sagte. Allerdings schrieb er nach einigen Jahren ein Buch, dessen Manuskript er einem Freund gab, der ihn dringend darum bat und es dann vervielfältigte und gegen den Willen Böhmes in Umlauf brachte. Der Görlitzer Pfarrer fand in dem Buch häretische Züge uned erwirkte ein Schreibverbot, außerdem wurde Böhme vorübergehend inhaftiert. Böhme suchte durch seine Schrift eine Versöhnung der verschiedenen Konfessionen und zeigte dabei eine Tiefe, die man von einem Schuhmacher nicht erwartete. Nach einigen Jahren schrieb er erneut seine Gedanken nieder und machte diese als den „Weg zu Christo” öffentlich. Erneut wurde der Ortspfarrer aktiv, die Bürger der Stadt waren gespalten - die einen schöpften Glaubenskraft aus den Schriften Böhmes, die anderen verachteten sie und hielten sie für Häresie. Auf dem Sterbebett wurde Böhme einem Glaubensverhör unterzogen, bevor er das Heilige Abendmahl als Wegzehrung empfangen konnte. Nach seinem Tod weigerte sich der Nachfolger des Ortspfarrers, Böhme kirchlich zu bestatten, gab aber nach entsprechendem Druck nach. Die Grabstätte wurde später durch die Gegner Böhmes geschändet.
Wir müssen alle offenbar werden
vor dem Richterstuhl Christi. (2. Kor 5,10)
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch Seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat Ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte Er uns mit Ihm nicht alles schenken? Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt. Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
(Röm 8,31b-35.37-39)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Herr, Dein Thron ist
Glanz und Schönheit. Dein Walten ist die Herrlichkeit. Deine Liebe geht auf über uns wie die Sonne am Mittag. Der Friede des ewigen Tages ist um Dich wie ein Kleid. Klarheit und Stärke sind das Tun Deiner Hände und Güte der Atem Deines Mundes. Wir loben Dich, Gott. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, wollest Du uns gießen in Herz und Sinn. Aus des Engels Munde lass uns des inne werden, dass Dein Sohn Jesus Christus hat angenommen unser Fleisch und Blut, auf dass wir durch sein Leiden und Kreuz zur Glorie der Auferstehung gelangen. Durch ihn, unsern Herrn Jesus Christus, Deinen Sohn, der mit Dir in der Einheit des Heiligen Geistes lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
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