Mittwoch – 30. Oktober
22. SONNTAG NACH TRINITATIS
In Gottes Schuld
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Du Grund der Welt, Du Lebensmacht,
Du Anfang, Mitte, letztes Ziel.
Was auch geschieht, Du setzt Dein Maß,
dass alles uns zum Besten dient.
Du bist der Halt im Strom der Zeit.
Gib unserm Leben Deinen Sinn.
Es kommt von Dir, geht hin zu Dir,
lass uns in Dir geborgen sein.
Lob sei Dir, Vater, und Dir, Sohn,
und Dir, dem schöpferischen Geist.
Schon jetzt sei mit uns auf dem Weg.
Vollende uns in Ewigkeit. Amen.
Psalm 145 B I
Treu ist der Herr in all Seinen Worten, *
gnädig in all Seinen Werken.
Der Herr stützt alle, die fallen, *
alle, die gebeugt sind, richtet Er auf.
Aller Augen warten auf Dich, *
Du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit.
Du tust Deine Hand auf *
und sättigst alles, was lebt, mit Wohltat.
Der Herr ist nahe allen, die Ihn rufen, *
allen, die Ihn rufen in Treue.
Den Willen derer, die Ihn fürchten, tut Er, *
Er hört ihr Schreien und rettet sie.
Der Herr behütet alle, die Ihn lieben, *
alle Frevler aber vertilgt Er.
Mein Mund verkünde das Lob des Herrn! /
Alles Fleisch preise Seinen heiligen Namen *
für immer und ewig. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Jakob Sturm * 10.8.1489 † 30.10.1553
Jakob wurde 1489 in der Patrizierfamilie Sturm von Sturmeck in Straßburg geboren. Er studierte Jura in Heidelberg und Freiburg und trat 1517 in die Dienste von Pfalzgraf Heinrich. Jakob wandte sich 1523 der Reformation zu, verließ seinen Dienstherren und ließ sich in den Stadtrat wählen. Er nahm leitende Positionen im Stadtrat ein und trat hier für die Reformation ein. Er ließ sich auch durch Niederlagen nicht entmutigen und verhielt sich auch den Feinden der Reformation gegenüber freundlich und achtungsvoll. 1531 konnte er den Rat dazu bestimmen, dem Schmalkaldischen Bund beizutreten. 1538 gründete er mit dem von ihm berufenen Pädagogen Johannes Sturm das protestantische Gymnasium, das 1567 zur Akademie und 1621 zur Universität erhoben wurde. Im gleichen Jahrgewährte er 1.500 verfolgten Protestanten aus Frankreich Zuflucht in Straßburg. Nach der Niederlage im Schmalkaldischen Krieg konnte Jakob Sturm der Stadt ihre politische und Glaubensfreiheit erhalten. Er starb am 30. Oktober 1553 in Straßburg.
Gottschalk * um 803 † 30.10.868
Nach dem frühen Tod seiner Eltern wurde Gottschalk (auch bekannt als „Gottschalk der Sachse” oder „Gottschalk von Orbais”) im Alter von etwa 6 Jahren durch Verwandte an das Benediktinerkloster in Fulda übergeben, wo er eine gute Ausbildung erhielt. Nachdem er mündig geworden war, wollte er aber das Kloster mit dem Erbe, das dem Kloster bei seinem Eintritt übergeben worden war, verlassen und berief sich darauf, dass er nicht aus eigenem Willen in das Kloster eingetreten sei, was von der Benediktinischen Regel als Bedingung für die Aufnahme gefordert wird. Allerdings sieht die Regel auch vor, dass Kinder durch ihre Eltern einem Kloster übergeben werden können. Daher verwehrte man ihm den Wunsch, entlassen zu werden, und gewährte ihm nur den Wechsel in das Kloster Orbais, wo er von 829 an lebte. Es ist nicht sicher, ob er sich auch eine Zeit im Kloster Corbie aufhielt. Er wurde zum Priester geweiht und vertiefte sich in die Schriften der Kirchenväter, wobei ihn vor allem Augustinus beeindruckte. Dessen Prädestinationslehre erweiterte er dahin, dass Gott das Schicksal der Menschen schon vor seiner Geburt festgelegt hat und bestimmt, ob ein Mensch selig oder verdammt werden wird. Der Mensch selbst könne diese Vorherbestimmung nicht beeinflussen. Dies stellte dann aber die Existenz der Kirche in Frage, denn diese lebte ja im Grunde davon, dass die Menschen durch sie den Zugang zur Erlösung erhielten. Hrabanus Maurus, sein früherer Abt, wandte sich daher gegen Gottschalk, wobei er dessen Ausführungen verkürzte und teilweise auch schlicht falsch interpretierte. Während Gottschalk im Balkan und in Italien seine Lehre verbreitete, versuchte Hraban, Verbündete zu finden, die Gottschalk unschädlich machten. Auf der Reichssynode in Mainz im Jahr 849 wurde Gottschalk zum Schweigen und zur Verbrennung seiner Bücher verurteilt. Außerdem wurde er öffentlich gegeißelt. Die Verurteilung aber lag nicht in der Gewalt der Reichssynode, so dass man ihn vor der Synode von Quierzy 849 noch einmal veruteilte. Er selbst musste, während er gegeißelt wurde, die von ihm verfassten Bücher verbrennen und wurde in das Kloster Hautvillers verbannt und dort eingekerkert. Dort schrieb er die meisten seiner Bücher, die aber zunächst keine Verbreitung fanden. Im Gefolge seiner Verurteilung kam es zu heftigem innerkirchlichen Streit, da es einige angesehene Persönlichkeiten gab, die Gottschalks Position unterstützten. Doch langsam legten sich die Wellen und Gottschalk geriet in Vergessenheit. Eine Intervention des Papstes blieb erfolglos, so dass Gottschalk nach rund 20 Jahren in der Gefängniszelle starb, ohne die Sterbesakramente empfangen zu haben, da er sich weigerte, zu widerrufen. Auch die Beisetzung erfolgte ohne kirchlichen Beistand.
Bei Dir ist die Vergebung,
dass man Dich fürchte. (Ps 130,4)
Lasst euch vom Geist erfüllen. Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
(Eph 5,18b-20)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Wir loben Dich,
Herr, und beten Dich an: Du bist die Liebe und trägst uns alle mit Deinem Erbarmen. Du hast uns berufen, Boten Deiner Liebe zu sein. Wir danken Dir für die Menschen, die Du uns zu Nächsten machst. Wir danken Dir für die Menschen, die Du uns anvertraut hast. Erhalte uns in ihrer Gemeinschaft, mache uns treu in unserem Dienst. Lass uns wach bleiben in der Liebe; hilf uns, dass wir die Leiden unserer Schwestern und Brüder erkennen; behüte uns vor der Kälte und Trägheit des Herzens, die Dein Erbarmen verleugnen. Du hast nicht Lust am Tode des Sünders. Du gibst Leben und rettest, was sterben will; mache uns zu Zeugen Deiner Barmherzigkeit. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
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