Freitag – 2. August
9. SONNTAG NACH TRINITATIS
Anvertraute Gaben
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Der Tag strebt seiner Höhe zu,
der Mittag ruft uns zum Gebet:
wir loben Gott und bitten Ihn
um Segen für den heil'gen Dienst.
Es leuchtet uns die Stunde auf,
da Jesus Christus, Gottes Sohn,
als Opferlamm am Kreuz erhöht,
zu unserm Heil sich dargebracht.
O wahre Sonne dieser Welt,
vor Dir verblasst des Mittags Schein;
die Schöpfung ist durch Dich erlöst
und strahlt verklärt in Deinem Licht.
Den ew'gen Vater preisen wir
und Jesus Christus, Seinen Sohn,
den Beistand auch, den Heil'gen Geist,
der uns erleuchtet, stärkt und führt. Amen.
Psalm 13 IV
Wie lange noch willst Du mich vergessen, Herr? *
wie lange noch verbirgst Du Dein Antlitz vor mir?
Wie lange noch
muss ich mich sorgen in meiner Seele, /
Kummer tragen
in meinem Herzen Tag für Tag, *
wie lange noch
erhebt sich über mich mein Feind?
Schau her, gib mir Antwort, Herr, mein Gott, *
erleuchte meine Augen,
dass ich nicht im Tod entschlafe!
Dass mein Feind nicht sage: /
„Ich hab ihn überwältigt”, *
meine Gegner sich nicht freuen,
dass ich wanke.
Ich aber traue auf Deine Gnade, *
mein Herz freut sich Deiner Hilfe.
Dem Herrn will ich singen, *
denn Er hat mir Gutes getan! +
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Christoph Blumhardt der Jüngere
Der Sohn von Johann Christoph Blumhardt wurde 1842 in Möttlingen geboren. 1862 begann er in Tübingen das Theologiestudium und wurde 1866 Vikar in der badischen Kirche. Sein Vater rief ihn 1869 nach Bad Boll, wo er 10 Jahre an seiner Seite wirkte. Seine Predigt war vollmächtig und wurde durch deutliche Zeichen bekräftigt. Blumhardt sah das nahe Ende der Welt und wollte mithelfen, das Reich Gottes auf Erden zu verwirklichen. Dabei sah er als eine der Voraussetzungen angesichts der Auswirkungen der kapitalistisch geprägten Wirtschaftsstruktur die Neuordnung der menschlichen Verhältnisse. Zur Verwirklichung seiner Ziele schloss er sich den Sozialdemokraten an und wurde 1900 als ihr Vertreter in den württembergischen Landtag gewählt. Er wirkte bis 1906 als Abgeordneter. Auf Reisen nach Palästina und Ägypten erkrankte er. Diese Krankheiten führten ihn in die Stille. Hier erkannte er auch, dass der Sozialismus zur Welt gehörte und nicht die gottgewirkte Gemeinschaft war. 1913 legte er die Leitung Bad Bolls in die Hände eines Freundeskreises, predigte dort aber noch bis zum Sommer 1917. Nach einem Schaganfall zog er sich ganz in die Stille zurück, hielt aber auch angesichts des ersten Weltkrieges an seiner Erwartung fest, dass das Reich Gottes bald kommen werde. Blumhardt starb am 2. August 1919.
Wem viel gegeben ist, bei dem wird man
viel suchen; und wem viel anvertraut ist,
von dem wird man um so mehr fordern. (Lk 12,48)
Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl Er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und Sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.
(Hebr 12,1b-2)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Ehre sei Dir, Herr,
und Lob und Dank; denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst. Wir bitten Dich: Lehre uns Deinen Prüfungen stille halten; lehre uns an Deiner Liebe nie irre werden; lehre uns verstehen, was zu unserem Frieden dient. Lass uns wachsen und reifen in Deiner Erkenntnis; lass uns hören, wenn Du mit uns redest; lass uns in allem Leid Deine Hand festhalten. Herr, hilf uns, dass wir uns Deinem Willen völlig beugen; Herr, hilf uns, dass wir uns Deinem Willen dankbar beugen; Herr, hilf uns, dass wir Dich auch in Trübsal und Not preisen. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
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