Donnerstag – 1. August
9. SONNTAG NACH TRINITATIS
Anvertraute Gaben
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Der Mittag kommt, Gott, sei uns nah;
wir halten inne zum Gebet.
Dich suchen wir, der Raum und Zeit
mit seiner Ewigkeit umfängt.
Dein Bund besteht, Gott, Du bist treu:
Bewahrung zeigt Dein Bogen an.
Durch Weisung segnest Du Dein Volk.
Versöhnung künden Brot und Wein.
Schenk Frieden, Gott, im Streit der Welt.
Lass Ruhe finden, die bedrängt.
Zeig gnädig uns Dein Angesicht
als Schöpfer, Retter, Tröstergeist. Amen.
Psalm 111 VIII
Danken will ich dem Herrn von ganzem Herzen *
im Kreis der Getreuen, in der Gemeinde.
Groß sind die Taten des Herrn, *
allen erfahrbar, die sich daran freun.
Hoheit und Pracht ist Sein Tun, *
Seine Gerechtigkeit besteht auf ewig.
Er hat ein Gedächtnis gestiftet
Seiner Wunder, *
gnädig und barmherzig ist der Herr.
Speise gab Er denen, die Ihn fürchten, *
Er gedenkt Seines Bundes auf ewig.
Die Macht Seiner Taten
machte Er kund Seinem Volk, *
ihnen zu geben das Erbe der Heiden.
Die Werke Seiner Hände sind Treue und Recht, *
verlässlich sind all Seine Gebote,
sie stehen fest für immer und ewig, *
geschaffen in Treue und Redlichkeit.
Erlösung sandte Er Seinem Volk, /
Er hat Seinen Bund bestimmt auf ewig. *
Heilig und furchtgebietend ist Sein Name.
Die Furcht des Herrn
ist der Anfang der Weisheit, /
einsichtig sind alle, die danach tun. *
Sein Ruhm bleibt bestehen für immer. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Gustav Werner
Gustav Werner wurde 1809 in Zwiefalten geboren. Während des Theologiestudiums in Tübingen lernte er Swedenborgs Schriften kennen und beschloss, seinen Glauben in der Liebe zu erweisen. Er ging zum weiteren Studium nach Straßburg und kam hier mit dem Freundeskreis Oberlins zusammen. Von einem Freund Oberlins erhielt er dessen Ring mit dem Auftrag, das Werk der Liebe fortzuführen. Von 1832 bis 1840 war er Vikar in Waldorf bei Tübingen. Hier setzte er sich gegen den Widerstand seiner Gemeinde für die Kinder einer armen Witwe ein. Nur eine Frau unterstützte ihn und richtete auf seinen Rat eine Kinderschule ein. Freunde aus Reutlingen gaben finanzielle Unterstützung. Als publik wurde, dass Werner auch Erbauungsstunden hielt, wurde ihm dies untersagt. Er legte daraufhin sein Vikariat nieder und ging nach Reutlingen. Hier gründete er ein Waisenhaus und konnte zahlreiche ehrenamtliche Helfer für dieses Werk gewinnen. Er sah die Industrie als Ort, an dem der Sieg Christi erkämpft werden müsse und meinte, nur die Liebe könne eine gerechte Ordnung auch im Arbeitsleben erreichen. Um seine Ideen in die Tat umzusetzen, kaufte er 1849 die Reutlinger Papierfabrik. Die Hausgenossen lebten in freiwilliger Gütergemeinschaft, andere gaben den Zehnten zur Unterstützung des Werkes. Zu dem Stammhaus kamen im Laufe der Jahre 30 Betriebe hinzu, wirtschaftliche Betriebe, die auch für schwer vermittelbare Menschen Arbeitsplätze anboten und Waisen- und Rettungshäuser. Auf die Dauer konnten die Wirtschaftsbetriebe die soziale Arbeit nicht tragen, da viele Helfer wieder absprangen oder unbrauchbar waren. 1861 kam es zur Krise, der Staat griff helfend ein, forderte aber die Trennung der Wirtschaftsbetriebe von den Rettungshäusern. Ein Teil des erzielten Überschusses in den Wirtschaftsbetrieben floss aber weiter in die Rettungshäuser, so dass das Werk Werners auch nach seinem Tod am 2. August 1887 fortgeführt werden konnte und auch heute noch unter dem Dach der BruderhausDiakonie besteht.
Wem viel gegeben ist, bei dem wird man
viel suchen; und wem viel anvertraut ist,
von dem wird man um so mehr fordern. (Lk 12,48)
Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat aus der Finsternis in Sein wunderbares Licht.
(1. Petr 2,9)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Herr, wir danken
Dir für die Macht Deiner Offenbarung. Du sammelst Dein Volk aus aller Welt Enden. Du kommst zu allen Zeiten und bist König und Herr. Du brichst allen Widerstand und baust Deine Kirche. Herr, wir bitten Dich: Lass Deine ganze Christenheit vereinigt werden; bringe zusammen, die Du gerufen und Dir erwählt hast; zerbrich die Mauern, die uns trennen, und wehre allen, die Unfrieden stiften. Herr, wir bitten Dich: Lass vereinigt werden alle, die Dich anbeten, den einen Gott. Herr, wir bitten Dich: Es komme der Tag, da eine Herde und ein Hirte ist. Du tust Wunder und richtest alles zu Deinen Zielen aus. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
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