Samstag – 6. Juli
5. SONNTAG NACH TRINITATIS
Der rettende Ruf
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Du starker Gott, der diese Welt
im Innersten zusammenhält,
Du Angelpunkt, der unbewegt
den Wandel aller Zeiten trägt.
Geht unser Erdentag zu End,
schenk Leben, das kein Ende kennt:
führ uns, dank Jesu Todesleid,
ins Licht der ew'gen Herrlichkeit.
Vollenden wir den Lebenslauf,
nimm uns in Deine Liebe auf,
dass unser Herz Dich ewig preist,
Gott Vater, Sohn und Heil'ger Geist. Amen.
Psalm 71 B VII
Ich will allezeit harren *
und mehren all Deinen Ruhm.
Mein Mund verkünde Deine Gerechtigkeit /
und Deine Hilfe den ganzen Tag – *
ich kann sie nicht ermessen!
Ich komme dank der großen Taten des Herrn, *
preise Deine Gerechtigkeit, Dich allein.
Gott, Du hast mich gelehrt von Jugend auf, *
noch jetzt verkünde ich Deine Wunder.
Auch bis ich alt und grau bin: *
o Gott, verlass mich nicht,
dass ich der Nachwelt verkünde Deine Kraft, /
einem jeden, der kommen wird,
Deine Macht: *
Deine Gerechtigkeit reicht bis zur Höhe!
Ja, Du hast Großes vollbracht! *
Gott, wer ist Dir gleich?
Du lässt uns viel Not und Unheil sehn, *
Du machst uns wieder lebendig.
Aus den Tiefen der Erde *
holst Du mich wieder herauf.
Bring mich wieder zu Ehren, *
wende Dich, mich zu trösten.
Ich will Dir danken mit Saitenspiel *
für Deine Treue, mein Gott!
Ich will Dir lobsingen zur Harfe, *
Du Heiliger Israels. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Jan Hus
Johannes Hus oder auch Jan Hus wurde um 1370 wohl in Husinec in Tschechien geboren. Sein Vater war wahrscheinlich Fuhrmann, aber Jan besuchte die Lateinschule und studierte in Prag. Er lehrte dann an der Universität. Dort lernte er die Schriften Wyclifs kennen. Er begann, Theologie zu studieren und wurde 1400 zum Priester geweiht. 1402 wurde er Professor an der Prager Universität und 1409 ihr Rektor. Seit 1402 predigte Hus in tschechischer Sprache und ließ die Gemeinde tschechische Lieder singen. Sein Streben nach einer Reform der Kirche verband sich mit einem starken tschechischen Nationalbewusstsein. Als der Papst durch einen großen Ablass Geld für einen Kriegszug des Vatikans einholen wollte, erhob Hus seine Stimme gegen den Ablass und verurteilte das Streben der Kirche nach weltlicher Macht. In seiner Schrift ‚De ecclesia’ kündigte er der Kirche den Gehorsam. Der Papst verhängte den Bann über ihn, aber er fand weiter breite Unterstützung in der Bevölkerung und übte deshalb sein Amt an der Bethlehemskirche in Prag auch nach der Verhängung des Bannes aus. Erst als der Bann über die ganze Stadt ausgesprochen wurde, verließ Hus Prag und zog sich nach Südböhmen zurück. Hier übersetzte er die Bibel in die Volkssprache. Seine Anhänger feierten indessen das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Der deutsche König Siegmund, designierter Erbe Böhmens, wollte die Parteien versöhnen. Er drang deshalb in Hus, zum Konstanzer Konzil zu reisen und sicherte ihm sicheres Geleit zu. Aber Hus wurde dort sofort verhaftet. Als Siegmund seine Freilassung forderte, drohten die Konzilsteilnehmer mit der Abreise. Der König gab nach, um das Konzil zu retten. Hus weigerte sich, zu widerrufen und er wurde daraufhin am 6. Juli 1415 verbrannt. 1420 begannen die Anhänger von Hus die Hussitenkriege. 1433 konnten sie auf dem Konzil von Basel einen Teilerfolg erringen: ihnen wurde die Kommunion in beiderlei Gestalt zugestanden. Nach dem Beginn der Reformation wechselten einige Hussiten zu den Lutheranern, andere bildeten die Böhmische Brüderkirche, die später in der Herrnhuter Gemeine aufging. 1990 bedauerte Papst Johannes Paul II. den grausamen Tod von Johannes Hus.
Aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben,
und das nicht aus euch:
Gottes Gabe ist es. (Eph 2,8)
zum Tag des Johann Hus:
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch ausstoßen und schmähen und verwerfen euren Namen als böse um des Menschensohnes willen. Freut euch an jenem Tage und tanzt; denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. Denn das Gleiche haben ihre Väter den Propheten getan.
(Lk 6,22-23)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Wir loben Deine
göttliche Macht und Herrlichkeit: den Vater, der alle Dinge schafft von Ewigkeit zu Ewigkeit; den Sohn, unseren Heiland und Erlöser; den Heiligen Geist, unseren Helfer und Tröster. Wir loben Dich, dass Du den Erdkreis richtest mit Gerechtigkeit; wir loben Dich, dass Du auf uns wartest mit Deiner Ewigkeit; wir loben Dich: Du wirst vollenden, was Du angefangen hast. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –
Vesper
Anregungen, Fehler bitte an Martin(Punkt)Senftleben(at)michaelsbruderschaft(Punkt)de
Startseite