Donnerstag – 27. Juni

4. SONNTAG NACH TRINITATIS

Die Gemeinde der Sünder
Sext / Mittagsgebet
INGRESSUS
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
HYMNUS
Noten

Der Mittag kommt, Gott, sei uns nah;
wir halten inne zum Gebet.
Dich suchen wir, der Raum und Zeit
mit seiner Ewigkeit umfängt.

Dein Bund besteht, Gott, Du bist treu:
Bewahrung zeigt Dein Bogen an.
Durch Weisung segnest Du Dein Volk.
Versöhnung künden Brot und Wein.

Schenk Frieden, Gott, im Streit der Welt.
Lass Ruhe finden, die bedrängt.
Zeig gnädig uns Dein Angesicht
als Schöpfer, Retter, Tröstergeist. Amen.
PSALMGEBET
Stundenpsalm
Antiphon
Text der Antiphon: Der HERR hat seinem Volk Erlösung gesandt; er verheißt: „Mein Bund bleibt für ewig.”

Psalmton-Noten


Psalm 111 VIII
Danken will ich dem Herrn von ganzem Herzen *
im Kreis der Getreuen, in der Gemeinde.
Groß sind die Taten des Herrn, *
allen erfahrbar, die sich daran freun.
Hoheit und Pracht ist Sein Tun, *
Seine Gerechtigkeit besteht auf ewig.
Er hat ein Gedächtnis gestiftet
Seiner Wunder, *
gnädig und barmherzig ist der Herr.
Speise gab Er denen, die Ihn fürchten, *
Er gedenkt Seines Bundes auf ewig.
Die Macht Seiner Taten
machte Er kund Seinem Volk, *
ihnen zu geben das Erbe der Heiden.
Die Werke Seiner Hände sind Treue und Recht, *
verlässlich sind all Seine Gebote,
sie stehen fest für immer und ewig, *
geschaffen in Treue und Redlichkeit.
Erlösung sandte Er Seinem Volk, /
Er hat Seinen Bund bestimmt auf ewig. *
Heilig und furchtgebietend ist Sein Name.
Die Furcht des Herrn
ist der Anfang der Weisheit, /
einsichtig sind alle, die danach tun. *
Sein Ruhm bleibt bestehen für immer.  +
Antiphon
Text der Antiphon: Der HERR hat seinem Volk Erlösung gesandt; er verheißt: „Mein Bund bleibt für ewig.”

Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Antiphon
Text der Antiphon: Der HERR hat seinem Volk Erlösung gesandt; er verheißt: „Mein Bund bleibt für ewig.”


VITA
Johann Valentin Andreae
Der Enkel von Jakob Andreae, wurde 1586 in Herrenberg geboren. Sein Vater war Superintendent von Herrenberg. Johann Valentin studierte in Tübingen Theologie, Philosophie, Mathematik und Historie. Nach einer Wanderzeit, in der er als Hofmeister adliger Söhne tätig war, wurde er Geistlicher. Mit Johann Arndt forderte er die Übereinstimmung von Leben und Lehre und setzte sich für eine gründliche Unterweisung der Jugend ein. 1614 wurde er Diakon in Vaihingen/Enz und 1620 Dekan in Calw. Die Stadt wurde nach der Nördlinger Schlacht von kaiserlichen Truppen überfallen und geplündert. Andreae flüchtete mit der Bevölkerung in den Schwarzwald. Nach dem Rückzug der Truppen kehrten von 4.000 Einwohnern nur noch 1.500 zurück, von ihnen starb die Hälfte während der Pest, die in Calw ausgebrochen war. Andreae harrte bei seiner Gemeinde aus und sammelte in der Umgebung für die verarmte und hungernde Bevölkerung. 1639 wurde er als Hofprediger und Konsistorialrat in die württembergische Kirchenleitung berufen. Das Land war nach 20 Kriegsjahren verwüstet, die Bevölkerung weitgehend verwildert. Knapp ein Drittel der Pfarrerschaft war noch am Leben, eine Theologenausbildung fand nicht mehr statt. Andreae stellte die Theologenausbildung im Tübinger Stift wieder her und baute das Schulwesen wieder auf. 1645 erließ er eine Anordnung zum allgemeinen Schulbesuch. Seine Versuche, eine allgemeine Kirchenzucht einzuführen, scheiterten an der lasziven Haltung des Herzogshofes. 1650 trat Andreae con der Kirchenleitung zurück und wurde zum Prälat und Leiter der Klosterschule in Bebenhausen berufen. 1654 sollte er die Klosterschule in Adelberg übernehmen, starb aber nach längerer Krankheit am 27. Juni 1654 in Stuttgart.
KURZLESUNG
Wochenspruch:
Einer trage des andern Last
so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. (Gal 6,2)


Lesung:
Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat aus der Finsternis in Sein wunderbares Licht.
(1. Petr 2,9)
RESPONSORIUM
Responsorium
KYRIE - VATERUNSER
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
ANBETUNG - ANGELUS
Herr, wir danken Dir für die Macht Deiner Offenbarung. Du sammelst Dein Volk aus aller Welt Enden. Du kommst zu allen Zeiten und bist König und Herr. Du brichst allen Widerstand und baust Deine Kirche. Herr, wir bitten Dich: Lass Deine ganze Christenheit vereinigt werden; bringe zusammen, die Du gerufen und Dir erwählt hast; zerbrich die Mauern, die uns trennen, und wehre allen, die Unfrieden stiften. Herr, wir bitten Dich: Lass vereinigt werden alle, die Dich anbeten, den einen Gott. Herr, wir bitten Dich: Es komme der Tag, da eine Herde und ein Hirte ist. Du tust Wunder und richtest alles zu Deinen Zielen aus. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.

STILLE (drei Glockenschläge)

Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.

STILLE (drei Glockenschläge)

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.

STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
SEGEN
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper

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