Donnerstag – 20. Juni
3. SONNTAG NACH TRINITATIS
Das Wort von der Versöhnung
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Der Mittag kommt, Gott, sei uns nah;
wir halten inne zum Gebet.
Dich suchen wir, der Raum und Zeit
mit seiner Ewigkeit umfängt.
Dein Bund besteht, Gott, Du bist treu:
Bewahrung zeigt Dein Bogen an.
Durch Weisung segnest Du Dein Volk.
Versöhnung künden Brot und Wein.
Schenk Frieden, Gott, im Streit der Welt.
Lass Ruhe finden, die bedrängt.
Zeig gnädig uns Dein Angesicht
als Schöpfer, Retter, Tröstergeist. Amen.
Psalm 111 VIII
Danken will ich dem Herrn von ganzem Herzen *
im Kreis der Getreuen, in der Gemeinde.
Groß sind die Taten des Herrn, *
allen erfahrbar, die sich daran freun.
Hoheit und Pracht ist Sein Tun, *
Seine Gerechtigkeit besteht auf ewig.
Er hat ein Gedächtnis gestiftet
Seiner Wunder, *
gnädig und barmherzig ist der Herr.
Speise gab Er denen, die Ihn fürchten, *
Er gedenkt Seines Bundes auf ewig.
Die Macht Seiner Taten
machte Er kund Seinem Volk, *
ihnen zu geben das Erbe der Heiden.
Die Werke Seiner Hände sind Treue und Recht, *
verlässlich sind all Seine Gebote,
sie stehen fest für immer und ewig, *
geschaffen in Treue und Redlichkeit.
Erlösung sandte Er Seinem Volk, /
Er hat Seinen Bund bestimmt auf ewig. *
Heilig und furchtgebietend ist Sein Name.
Die Furcht des Herrn
ist der Anfang der Weisheit, /
einsichtig sind alle, die danach tun. *
Sein Ruhm bleibt bestehen für immer. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Johann Georg Hamann
Johann Georg Hamann wurde 1730 in Königsberg als Sohn frommer, auf rechte Ordnung bedachter Eltern geboren. Sein Vater war Bader und Wundarzt, sein Onkel - der 1733 starb - Schriftsteller. Hamann, der von Privatlehrern unterrrichtet worden war, begann 1746 in Königsberg Theologie zu studieren, wechselte aber bald zur Rechtswissenschaft. Er studierte auch andere Fächer und schrieb aufklärerische Schriften, verließ dann aber die Universität ohne Abschluss. Sein weiteres Leben war wechselvoll und er musste sich bis ins hohe Alter mühsam seinen Lebensunterhalt verdienen. 1752 wurde er Hofmeister in Livland. In dieser Zeit übersetzte er ein handelspolitisches Werk und wurde deshalb 1756 in einem Rigaer Handelshaus, das einem Freund gehörte, eingestellt. 1757 bis 1758 reiste er durch Europa nach London. Hier scheiterte er als Kaufmann und geriet in schlechte Gesellschaft. In dieser Krise wandte er sich der Bibel zu und hatte nach seinen Erzählungen ein Erweckungserlebnis. 1759 erschien seine erste christlich geprägte Schrift, die bei seinen von der Aufklärung bestimmten Freunden auf tiefste Ablehnung stieß. Er kehrte nach Königsberg zurück und unterstützte seinen kranken Vater und seinen geistig behinderten Bruder, wobei ihm die Magd seines Vaters, Anna Regina Schumacher, zur Seite stand. Ein Sprachfehler nachte es ihm unmöglich, einen einträglichen Beruf als Dozent oder Pfarrer zu ergreifen. Tätigkeiten als Übersetzer und Verwalter - unter anderem von Kant vermittelt - ließen ihm Raum für seine schriftstellerische Arbeit. In zahlreichen Werken wandte er sich gegen die Selbstsicherheit der Aufklärung und die Erhebung der Vernunft zum Maß aller Dinge. Die Bibel wurde ihm zunehmend Quelle seines Denkens. Sie war für ihn wahrhaftiges Gotteswort und zugleich wahrhaftiges Menschenwort, ein "Schatz göttlicher Urkunden in irdenen Gefäßen". 1782 gewann er einen ersten Gönner aus Westfalen, der ihn großzügig unterstützte und die wirtschaftliche Not seiner Familie beendete. Seit dem Tod seines Vaters hatte Hamann mit Anna Schumacher in einer »wilden« Ehe gelebt, aus der vier Kinder hervorgingen. Hamann starb auf einer Reise zu seiner Gönnerin, der Fürstin von Gallitzin, nach Münster am 21. Juni 1788.
Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen
und selig zu machen, was verloren ist. (Lk 19,10)
Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat aus der Finsternis in Sein wunderbares Licht.
(1. Petr 2,9)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Herr, wir danken
Dir für die Macht Deiner Offenbarung. Du sammelst Dein Volk aus aller Welt Enden. Du kommst zu allen Zeiten und bist König und Herr. Du brichst allen Widerstand und baust Deine Kirche. Herr, wir bitten Dich: Lass Deine ganze Christenheit vereinigt werden; bringe zusammen, die Du gerufen und Dir erwählt hast; zerbrich die Mauern, die uns trennen, und wehre allen, die Unfrieden stiften. Herr, wir bitten Dich: Lass vereinigt werden alle, die Dich anbeten, den einen Gott. Herr, wir bitten Dich: Es komme der Tag, da eine Herde und ein Hirte ist. Du tust Wunder und richtest alles zu Deinen Zielen aus. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
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