Samstag – 8. Juni
1. SONNTAG NACH TRINITATIS
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Du starker Gott, der diese Welt
im Innersten zusammenhält,
Du Angelpunkt, der unbewegt
den Wandel aller Zeiten trägt.
Geht unser Erdentag zu End,
schenk Leben, das kein Ende kennt:
führ uns, dank Jesu Todesleid,
ins Licht der ew'gen Herrlichkeit.
Vollenden wir den Lebenslauf,
nimm uns in Deine Liebe auf,
dass unser Herz Dich ewig preist,
Gott Vater, Sohn und Heil'ger Geist. Amen.
Psalm 71 B VII
Ich will allezeit harren *
und mehren all Deinen Ruhm.
Mein Mund verkünde Deine Gerechtigkeit /
und Deine Hilfe den ganzen Tag – *
ich kann sie nicht ermessen!
Ich komme dank der großen Taten des Herrn, *
preise Deine Gerechtigkeit, Dich allein.
Gott, Du hast mich gelehrt von Jugend auf, *
noch jetzt verkünde ich Deine Wunder.
Auch bis ich alt und grau bin: *
o Gott, verlass mich nicht,
dass ich der Nachwelt verkünde Deine Kraft, /
einem jeden, der kommen wird,
Deine Macht: *
Deine Gerechtigkeit reicht bis zur Höhe!
Ja, Du hast Großes vollbracht! *
Gott, wer ist Dir gleich?
Du lässt uns viel Not und Unheil sehn, *
Du machst uns wieder lebendig.
Aus den Tiefen der Erde *
holst Du mich wieder herauf.
Bring mich wieder zu Ehren, *
wende Dich, mich zu trösten.
Ich will Dir danken mit Saitenspiel *
für Deine Treue, mein Gott!
Ich will Dir lobsingen zur Harfe, *
Du Heiliger Israels. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Hermann von Bezzel
Der älteste Sohn eines Dorfpfarrers wurde 1861 in Wald bei Gunzenhausen geboren. Nach dem Schulbesuch in Ansbach studierte er in Erlangen Philologie und Theologie. Acht Jahre wirkte er als Lehrer in Regensburg, dann wurde er 1891 als Rektor nach Neuendettelsau berufen. Er führte die von ihrem Gründer Wilhelm Löhe geprägte Diakonissenanstalt zu neuer Anerkennung und innerer Kraft. Zu seiner Arbeit sagte er: „Zeugen Jesu sind stille Leute. Sie reden nicht viel, sind nicht vielgeschäftig, aber man sieht sie bei der Arbeit”. 1909 wurde er als Leiter des Oberkonsistoriums nach München gerufen. Im Kampf gegen den Liberalismus einerseits und eine starre Orthodoxie andererseits strebte er zeitlebens danach, ein guter Lutheraner, vor allem aber Christ zu sein. Er prägte das Wort von den „durchbeteten Räumen” und manche andere Worte, die in verschiedenste Zitatensammlungen aufgenommen wurden. Bezzel starb am 8. Juni 1917 in München und wurde in Wald beerdigt.
August Hermann Francke
August Hermann Francke wurde am 22. März 1663 (greg. Kalender) als Sohn einer hoch angesehenen Bürgerfamilie in Lübeck geboren. 1679 begann er sein Studium in Erfurt. Durch ein großzügiges Stipendium konnte er an die Universität in Kiel wechseln, bevor er 1682 nach Gotha zurückkehrte und nach einer Zeit des Selbststudiums an der Universität Leipzig seine Studien fortsetzte. 1686 habilitierte er sich und gründete mit Paul Anton das Collegium philobiblicum, um vor allem den Lehrenden die lange vernachlässigte Kunst der Exegese nahezubringen. Hier lernte er auch Philipp Jacob Spener kennen. 1687 erlebte er eine Bekehrung, in deren Folge er begann, dem Pietismus den Weg zu bereiten. Dabei stieß er auf viel Widerstand, aber er fand auch viele Anhänger.
1695 begann Francke in Halle die erzieherische Arbeit, indem er Kinder um sich sammelte, ihnen ein Zuhause gab und sie unterrichtete. Bald entstand das erste Waisenhaus, es folgten Wohnhäuser, Werkstätten und Schulgebäude, auch eine Apotheke und schließlich ein Krankenhaus wurden errichtet. Da viele seiner Zöglinge später Lehrer und Erzieher wurden, wurde er auch „Seelsorger Deutschlands” genannt. Er starb am 8. Juni 1727 in Halle.
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Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit Er sich aller erbarme. O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind Seine Gerichte und unerforschlich Seine Wege! Denn »wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist Sein Ratgeber gewesen«? Oder »wer hat Ihm etwas zuvor gegeben, dass Gott es ihm zurückgeben müsste«? Denn von Ihm und durch Ihn und zu Ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.
(Röm 11,32-36)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Wir loben Deine
göttliche Macht und Herrlichkeit: den Vater, der alle Dinge schafft von Ewigkeit zu Ewigkeit; den Sohn, unseren Heiland und Erlöser; den Heiligen Geist, unseren Helfer und Tröster. Wir loben Dich, dass Du den Erdkreis richtest mit Gerechtigkeit; wir loben Dich, dass Du auf uns wartest mit Deiner Ewigkeit; wir loben Dich: Du wirst vollenden, was Du angefangen hast. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
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