Montag – 27. Mai
TRINITATIS
Der dreieinige Gott
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Du Schöpfergott, der uns erhält,
wie groß ist Deine Herrlichkeit.
Du ordnest alles, Dir zum Lob,
hilf, dass es uns zum Segen wird.
Dein Werk legst Du in unsre Hand,
dass wir bewahren, was Du schaffst.
Schenk unsrer Mühe Deine Frucht;
zum Frieden führe alle Welt.
Gewähre dies, Herr, guter Gott,
Du Vater, Sohn und Heil'ger Geist:
geleite uns durch diese Zeit,
bis wir Dich schaun in Ewigkeit. Amen.
Psalm 67 III
Gott sei uns gnädig und segne uns, *
Er lasse uns Sein Antlitz leuchten,
dass man auf Erden erkenne Deinen Weg, *
unter allen Völkern Dein Heil.
Die Nationen freun sich und jauchzen, *
denn Du richtest den Erdkreis gerecht.
Du richtest die Völker mit Recht *
und lenkst die Nationen auf Erden.
Die Erde gab ihren Ertrag; *
es segne uns Gott, unser Gott!
Es segne uns Gott, /
es sollen Ihn fürchten *
alle Enden der Erde! +
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Johannes Calvin
Jean Cauvin wurde 1509 in Noyon geboren. Sein Vater war Generalprokurator des Bischofs. So konnte Jean die Lateinschule besuchen und war mit den Kindern der adeligen Familie des Bischofs befreundet. Er erhielt 1521 eine eignen Pfründe und studierte in Paris. Auf Wunsch seines Vaters, der sich mit dem Bischof überworfen hatte, studierte er in Orleans Jura, ging aber nach dem Tod seines Vaters 1531 nach Paris zurück. Sein Vermieter war heimlicher Lutheraner und in seinem Haus fanden Versammlungen statt, an denen Calvin teilnahm. Als er 1533 mit seinem Freund Nikolaus Kop öffentlich Luthers Lehre verkündete, musste er fliehen. Er konnte sich einer Verhaftung nur knapp entziehen. Er musste in den folgenden Jahren immer wieder fliehen, unternahm aber auch Reisen in die Schweiz und nach Italien. 1536 wurde er auf der Durchreise in Genf von dem Prediger Farel geradezu gewaltsam festgehalten und überzeugt, in Genf für die Reformation zu arbeiten. Calvin erarbeitete eine strenge Gemeindeordnung (Kirchenzucht), die auf heftigen Widerstand stieß. 1538 wurden er und Farel abgesetzt und aus Genf verwiesen. 1541 wurde er zurückgeholt, seine Arbeit wurde erst nach jahrelangen Bemühungen allgemein anerkannt. Die von ihm gegründete Genfer Akademie wurde zur Hochschule des Calvinismus, der sich vor allem in Frankreich, Holland, Schottland und Nordamerika ausbreiten konnte. Calvins übermäßiger Arbeitseinsatz zerstörte seine Gesundheit. Nach jahrelanger Krankheit und langem Todeskampf starb er am 27. Mai 1564 in Genf.
Paul Gerhardt
Paul Gerhardt wurde am 22. März 1607 in Gräfenheinichen geboren. Sein Vater war Gastwirt, der die Tochter des Eilinger Superintendenten Caspar Starcke geheiratet hatte. In der Stadtschule erlernte Paul Gerhardt die lateinische Sprache und schloss sich dem dortigen Chor an, wodurch er eine musikalische Bildung erhielt. Als er 12 Jahre alt war, starb sein Vater, und zwei Jahre später starb seine Mutter. Ab April 1622 besuchte er die Fürstenschule St. Augustin in Grimma, woran sich das Universitätsstudium ab 1627 in Wittenberg anschloss. Er studierte Theologie und Philosophie und vertiefte seine bereits als Kind erworbene Kenntnis der lutherischen Theologie, wobei er zur lutherischen Orthodoxie neigte. Als Hauslehrer verdiente er das Geld zur Finanzierung des Studiums. 1643 wandte sich Paul Gerhardt nach Berlin, das damals weniger als 10.000 Einwohner hatte. Die Erfahrungen, die er im Umfeld des Dreißigjährigen Krieges machte, fanden Widerhall in den Liedern, die er nun zu dichten begann. Ab 1657 war er Pfarrer an der St. Nicolai-Kirche, wo er mit dem Kantor Johann Crüger wirkte. Das Crüger'sche Gesangbuch „Praxis Pietatis Melica” aus dem Jahr 1647 enthielt bereits 18 Lieder Paul Gerhardts, die fünfte Auflage aus dem Jahr 1653 enthielt 82 Lieder von ihm. Am 30. November 1651 trat Paul Gerhardt die Pfarrstelle St. Moritz in Mittenwalde an. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Lieder, u.a. „O Haupt voll Blut und Wunden”. 1655 heiratete er Anna Maria Berthold. Das erste Kind, Maria Elisabeth, starb im Alter von 6 Monaten. Von den weiteren vier Kindern starben drei im jungen Alter. Im Mai 1657 wurde er zum Diakon an der Nikolaikirche in Berlin gewählt und trat die Stelle zwei Monate später an. Kurfürst Friedrich Wilhelm versuchte eine Versöhnung der lutherischen und der reformierten Konfession, das dazu eingerichtete Gesprächsgremium, an dem Paul Gerhardt beteiligt war, brach die Verhandlungen aber nach 17 Sitzungen ergebnislos ab. Das Toleranzedikt vom 16. September 1664 stellte alle lutherischen Pfarrer in Gewissensnot. Wer das Toleranzedikt nicht unterschrieb, wurde vom Kurfürsten aus dem Pfarrdienst entlassen. Da Paul Gerhardt im Januar 1666 seine Unterschrift verweigerte, ereilte auch ihn dieses Schicksal. Ein Jahr später wollte der Kurfürst ihn wieder einsetzen, doch Paul Gerhardt verzichtete und nahm 1668 eine Pfarrstelle in Lübben an, auf die er sich beworben hatte. Er wurde Archidiakon der dortigen Nicolai-Kirche. Erst im Juni 1669 konnte Gerhardt die Pfarrstelle antreten. Er starb am 27. Mai 1676 und wurde in der Nicolai-Kirche, die 1930 in Paul-Gerhardt-Kirche umbenannt wurde, beigesetzt. 26 seiner Lieder finden sich im Evangelischen Gesangbuch.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus
und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft
des Heiligen Geistes sei mit euch allen. (2. Kor 13,13)
zum Tag des Johannes Calvin:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. Denn in Ihm hat Er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor Ihm sein sollten in der Liebe; Er hat uns dazu vorherbestimmt, Seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen Seines Willens, zum Lob Seiner herrlichen Gnade, mit der Er uns begnadet hat in dem Geliebten. In Ihm haben wir die Erlösung durch Sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum Seiner Gnade.
(Eph 1,3-7)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Du, Herr, hast die
Welt geschaffen und trägst sie mit großer Kraft. Du schaffst alle Dinge täglich neu durch Dein mächtiges Wort. Du waltest im Lauf der Zeiten und erfüllst die Jahre mit Deinem Segen. Samen gibst Du und gibst die Ernte, Arbeit gibst Du und förderst das Werk unserer Hände. Inmitten der Schmerzen erquickst Du uns mit Deinem Trost, inmitten der Unrast rufst Du uns zu Sammlung und Stille. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
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