Donnerstag – 23. Mai
PFINGSTEN
Die Gabe des Geistes
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalm 111 VIII
Danken will ich dem Herrn von ganzem Herzen *
im Kreis der Getreuen, in der Gemeinde.
Groß sind die Taten des Herrn, *
allen erfahrbar, die sich daran freun.
Hoheit und Pracht ist Sein Tun, *
Seine Gerechtigkeit besteht auf ewig.
Er hat ein Gedächtnis gestiftet
Seiner Wunder, *
gnädig und barmherzig ist der Herr.
Speise gab Er denen, die Ihn fürchten, *
Er gedenkt Seines Bundes auf ewig.
Die Macht Seiner Taten
machte Er kund Seinem Volk, *
ihnen zu geben das Erbe der Heiden.
Die Werke Seiner Hände sind Treue und Recht, *
verlässlich sind all Seine Gebote,
sie stehen fest für immer und ewig, *
geschaffen in Treue und Redlichkeit.
Erlösung sandte Er Seinem Volk, /
Er hat Seinen Bund bestimmt auf ewig. *
Heilig und furchtgebietend ist Sein Name.
Die Furcht des Herrn
ist der Anfang der Weisheit, /
einsichtig sind alle, die danach tun. *
Sein Ruhm bleibt bestehen für immer. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Ludwig Ingwer Nommensen
Ludwig Ingwer Nommensen wurde als Sohn armer Leute im Jahr 1834 auf der damals zu Dänemark gehörenden Nordseeinsel Nordstrand geboren. Als Kind wurde er von einem Pferdefuhrwerk überfahren, die Ärzte empfahlen die Amputation der zerquetschten Beine, da es keine Heilung gebe. Aber Nommensen vertraute auf die Zusage Jesu: „Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er's euch geben”. Er wurde gesund und ging mit 20 Jahren in die Barmer Mission. Von ihr wurde er als Missionar nach Sumatra gesandt und begab sich dort gegen die Warnung der Missionsleitung und das ausdrückliche Verbot der Kolonialregierung in das Landesinnere. Seine Vorgänger wurden in seinem Geburtsjahr auf diesem Weg von den Eingeborenen ermordet und verspeist. Aber Nommensen konnte sich unter den Batak behaupten, er lebte wie sie und gewann vor allem durch medizinische Hilfe und wunderbare Heilungen das Vertrauen der Eingeborenen. 1869 errichtete er seine erste Kirche und 1882 begann er mit der Ausbildung einheimischer Pfarrer, der Pandita batak. Angriffe der animistisch geprägten Zauberer und Medien der Eingeborenen bis hin zu einem Giftanschlag überstand er unbeschadet. 1881 kam er als erster Europäer zum Tobasee. Nachdem seine Gemeinde in Silindig auf 4000 Seelen angewachsen war, zog er nach Pearadja und 1887 in den Süden Sumatras. Dort musste er nicht nur gegen das Heidentum, sondern auch gegen den aufblühenden Islam angehen. Aber schließlich konnte er das ganze Volk der Batak christianisieren. Bei seinem Tod am 23. Mai 1918 trauerten dreihundertausend Batak um ihren „Tuan”.
Girolamo Savonarola
Girolamo Maria Francesco Matteo Savonarola wurde am 21. September 1452 in Ferrara geboren. Sein Vater war als Geschäftsmann und Bankier nicht erfolgreich, vielmehr wuchs Savonarola in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit Unterstützung seines Großvaters konnte er Medizin studieren, brach das Studium aber mit 22 Jahren ab, um in das Dominikanerkloster San Domenico in Bologna einzutreten. Am 1. Mai 1477 erhielt er die Diakonenweihe und war fortan als Bußprediger wirksam. Vielleicht wegen seiner harschen Kritik an der Kirche und der Forderung nach einer Reform der Kirche wurde er oft eingeladen. Die Beliebtheit wuchs vor allem in der einfachen Bevölkerung, da er den Herrschenden ihren ausschweifenden und zuchtlosen Lebenswandel öffentlich vorwarf.
1490 wurde er erneut nach Florenz gerufen, wo er bereits 1482 bis 1487 gewesen war. Im Juli 1491 wurde er zum Prior des dortigen Klosters ernannt. Als Karl VIII. Sarzana besetzte, schlug sich Savonarola auf seine Seite und sah in ihm den neuen Kyros, der das Zeitenende gewissermaßen initiieren würde. Vor allem hoffte er, dass Karl VIII. dem seit 1492 amtierenden Papst Alexander VI. Einhalt gebieten würde. Da der Kaiser sich allerdings wieder aus Italien zurückzog, blieb Savonarola ohne Unterstützung. Der Papst entzog ihm 1495 das Predigtrecht, was Savonarola nur kurze Zeit beachtete. Er rief Kinder und Jugendliche auf, alles, was auf die Zuchtlosigkeit und Verkommenheit der Menschheit hindeutete, zu konfiszieren, und errichtete einen großen Scheiterhaufen aus diesen Gegenständen. Sein Eifer war manchen Geistlichen (nicht nur den hohen Würdenträgern) ein Dorn im Auge, so dass er immer weniger Unterstützer fand. Im Mai 1497 wurde Savonarola exkommuniziert, Auf Forderung des Papstes wurde er gefangengenommen und gefoltert, so dass er sich zu allen Vorwürfen bekannte. Daraufhin wurde er zum Tod verurteilt, am 23. Mai 1498 gehenkt und anschließend verbrannt. Auf Betreiben des Florentinischen Erzbischofs wurde am 23. Mai 1998 ein Seligsprechungsverfahren durch Papst Johannes Paul II. eingeleitet.
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht
verwirft, noch Seine Güte von mir wendet. (Sach 4,6)
Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, dass ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat aus der Finsternis in Sein wunderbares Licht.
(1. Petr 2,9)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Herr, wir danken
Dir für die Macht Deiner Offenbarung. Du sammelst Dein Volk aus aller Welt Enden. Du kommst zu allen Zeiten und bist König und Herr. Du brichst allen Widerstand und baust Deine Kirche. Herr, wir bitten Dich: Lass Deine ganze Christenheit vereinigt werden; bringe zusammen, die Du gerufen und Dir erwählt hast; zerbrich die Mauern, die uns trennen, und wehre allen, die Unfrieden stiften. Herr, wir bitten Dich: Lass vereinigt werden alle, die Dich anbeten, den einen Gott. Herr, wir bitten Dich: Es komme der Tag, da eine Herde und ein Hirte ist. Du tust Wunder und richtest alles zu Deinen Zielen aus. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
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