Samstag – 30. März
KARSAMSTAG
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalm 71 B VII
Ich will allezeit harren *
und mehren all Deinen Ruhm.
Mein Mund verkünde Deine Gerechtigkeit /
und Deine Hilfe den ganzen Tag – *
ich kann sie nicht ermessen!
Ich komme dank der großen Taten des Herrn, *
preise Deine Gerechtigkeit, Dich allein.
Gott, Du hast mich gelehrt von Jugend auf, *
noch jetzt verkünde ich Deine Wunder.
Auch bis ich alt und grau bin: *
o Gott, verlass mich nicht,
dass ich der Nachwelt verkünde Deine Kraft, /
einem jeden, der kommen wird,
Deine Macht: *
Deine Gerechtigkeit reicht bis zur Höhe!
Ja, Du hast Großes vollbracht! *
Gott, wer ist Dir gleich?
Du lässt uns viel Not und Unheil sehn, *
Du machst uns wieder lebendig.
Aus den Tiefen der Erde *
holst Du mich wieder herauf.
Bring mich wieder zu Ehren, *
wende Dich, mich zu trösten.
Ich will Dir danken mit Saitenspiel *
für Deine Treue, mein Gott!
Ich will Dir lobsingen zur Harfe, *
Du Heiliger Israels. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Johann Evangelista Goßner
Er wurde 1773 auf einem Bauernhof nahe Augsburg geboren. Nach dem Besuch des Augsburger Gymnasiums studierte er in Dillingen Physik und Philosophie sowie in Ingolstadt Theologie. Er wirkte dann als katholischer Geistlicher in Augsburg. Bereits im Vikariat hate er evangelische Schriftsteller gelesen. In Augsburg hatte er engen Kontakt zu Martin Boos und neigte wie dieser zum evangelischen Glauben. Wegen seiner Kontakte zu Boos wurde er 1799 angeklagt und verbrachte nach Widerruf zwei Monate im Korrektionshaus in Göggingen. Er erhielt dann die große Pfarrei Dirlewang. Auch hier wollte er evangelisch werden, wurde aber von evangelischen Freunden bestimmt, weiter in der katholischen Kirche zu wirken. Nach schwerer Krankheit gab er die Pfarrei auf und wirkte eine Zeitlang in München. Die Anfeindungen gegen ihn nahmen zu und seine Seelsorgeerlaubnis wurde nicht verlängert. Goßner bat daraufhin um Entlassung, um als Religionslehrer in Düsseldorf wirken zu können. Hier hatten seine Predigten großen Zulauf und er erhielt 1820 einen Ruf an die Malteserkirche in Petersburg. Seine pietistisch geprägte Arbeit wirkte reichen Segen, aber schließlich musste Goßner 1821 das Land verlassen. Er lebte bis 1826 als Privatmann an verschiedenen Orten, unter anderem in Hamburg, wo er mit Amalie Sieveking zusammentraf. 1826 trat er zur evangelischen Kirche über und bewarb sich in Berlin um eine Predigtstelle. Trotz seiner engen Verbindung zu Schleiermacher und dem preußischen Adel vergingen mehr als fünf Jahre, bis er Pfarrer an der Berliner Bethlehemskirche werden durfte. Hier konnte er noch viele Jahre seine Gaben voll einsetzen. Er gründete eine Diakonissenanstalt und ein Missionswerk, das auch Laien in Missionsgebiete entsandte. Seine unbeugsame Haltung führte immer wieder zu Konflikten mit dem Konsistorium und schließlich legte Goßner 1846 sein Predigeramt nieder, arbeitete aber bis zu seinem Tod am 30. März 1858 in Berlin weiter in seinen Werken.
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Mein Auge macht mir Schmerzen wegen all der Töchter meiner Stadt. Meine Feinde haben mich ohne Grund gejagt wie einen Vogel. Sie haben mein Leben in der Grube zunichtegemacht und Steine auf mich geworfen. Wasser hat mein Haupt überschwemmt; da sprach ich: Nun bin ich verloren. Ich rief aber Deinen Namen an, HERR, unten aus der Grube, und Du erhörtest meine Stimme: »Verbirg Deine Ohren nicht vor meinem Seufzen und Schreien!« Du nahtest Dich zu mir, als ich dich anrief, und sprachst: Fürchte dich nicht! Du führst, Herr, meine Sache und erlöst mein Leben. Du siehst, HERR, wie mir Unrecht geschieht; hilf mir zu meinem Recht! Du siehst, wie sie Rache üben wollen, und kennst alle ihre Gedanken gegen mich. HERR, Du hörst ihr Schmähen und alle ihre Anschläge gegen mich, die Reden meiner Widersacher und ihr Geschwätz über mich den ganzen Tag.
(Klgl 3,51-62)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Wir loben Deine
göttliche Macht und Herrlichkeit: den Vater, der alle Dinge schafft von Ewigkeit zu Ewigkeit; den Sohn, unseren Heiland und Erlöser; den Heiligen Geist, unseren Helfer und Tröster. Wir loben Dich, dass Du den Erdkreis richtest mit Gerechtigkeit; wir loben Dich, dass Du auf uns wartest mit Deiner Ewigkeit; wir loben Dich: Du wirst vollenden, was Du angefangen hast. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
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