Dienstag – 26. März
KARWOCHE
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalm 9 A VIII
Danken will ich Dir, Herr, von ganzem Herzen, *
erzählen will ich von all Deinen Wundern.
Ich will Deiner mich freuen und jauchzen, *
will Deinem Namen singen, du Höchster.
Denn zurückgewichen sind meine Feinde, *
sie fallen und vergehen vor Deinem Antlitz.
Ja, Du hast mir Recht verschafft
und meinen Streit geführt,*
Du hast Dich auf den Thron gesetzt -
ein gerechter Richter.
Der Herr bleibt ewig, *
zum Gericht ist aufgestellt Sein Thron.
Er richtet den Erdkreis mit Gerechtigkeit, *
spricht den Völkern gerechtes Urteil.
Der Herr wird dem Bedrückten zur Burg, *
eine Burg zur Zeit der Bedrängnis.
Auf Dich vertrauen,
die Deinen Namen kennen, *
denn Du, Herr,verlässt nicht, die Dich suchen.
Singt dem Herrn, der auf dem Zion wohnt, *
tut kund unter den Völkern Seine Taten!
Denn der die Blutschuld rächt, denkt an sie, *
Er vergisst nicht das Schreien der Armen. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Liudger
Er stammte aus der Familie Eade und wurde um 742 in Ruwiel (Eadingehiem) bei Utrecht geboren. Hier lernte Liudger vermutlich Bonifatius kennen, der auf dem Hof seines Großvaters wohl Rast machte, bevor er in das nahegelegene Dokkum weiterreiste, wo er erschlagen wurde. Liudger studierte in Utrecht bei Gregor von Utrecht, dessen Biographie er verfasste, und in York bei Alkuin. Er wurde 777 Priester und ging nach Dokkum in die Friesenmission. Hier konnte er als bodenstämmiger Friese unter seinen Landsleuten gute Erfolge erzielen. Widukinds Aufstand zerstörte seine Arbeit und er konnte knapp sein Leben retten. Er ging wohl um 784 für zwei Jahre zu den Benediktinern nach Monte Cassino. Karl der Große rief ihn zurück und übertrug ihm 792 die Friesen- und Sachsenmission. Liudger gründete in Mimigernaford ein Kloster, in dem er mit seinen Mitarbeitern nach der Regel Chrodegangs lebte. 804/805 wurde er zum Bischof geweiht. Er gründete mehrere Klöster (unter anderem die Benediktierabteien Hemstedt und Werden), baute mehrere Kirchen und an seinem Bischofssitz einen Dom mit Domschule. Er starb am 26. März 809 in Billerbeck während der Predigt und wurde in Werden begraben. Die um seinen Bischofssitz entstehende Stadt erhielt im 11. Jahrhundert nach dem Kloster (lateinisch monasterium) ihren Namen Münster.
Karl Schlau
Karl Schlau wurde am 6. März 1851 in Riga geboren. Er studierte Evangelische Theologie an der Universität Dorpat und erlangte 1877 an der Leipziger Universität die Doktorwürde. Ende 1877 wurde er zum Pfarrer der neu gegründeten lutherischen Gemeinde Allasch und Wangasch berufen. Am 5. Februar 1878 wurde er in der St. Jakobikirche in Riga für diesen Dienst ordiniert. Ab 1884 diente er der Gemeinde in Salis, bevor er 1890 zum Propst des Sprengels Wolmar ernannt wurde. Immer wieder kam es seitdem zu Auseinandersetzungen mit der Russisch-Orthodoxen Staatskirche. Er wurde angezeigt, weil er an orthodoxen Christen lutherische Amtshandlungen vollzogen hätte, woraufhin er für ein Jahr seines Amtes enthoben wurde. Das Urteil wurde zwar nach einem halben Jahr wieder aufgehoben, es blieben aber Spannungen zwischen ihm und der Bevölkerung des Landes. Seine Vermittlungsversuche zwischen Letten und Deutsch-Balten blieben erfolglos. Obwohl er um sein Leben fürchten musste, führte er seine Arbeit unbeirrt weiter. Während des ersten Weltkrieges wurde er als Deutsch-Balte in das Innere Russlands verbannt. Nach dem Ende des Krieges kehrte er nach Salis zurück und blieb dort, auch nachdem die Bolschewiki im Baltikum die Macht übernommen hatte. Ihm war wohl bewusst, dass diese Entscheidung einem Todesurteil gleichkam. Am 27. Januar 1919 wurde er verhaftet und ins Rigaer Zentralgefängnis gebracht. Dort diente er anderen Bürgern aus Salis, die ebenfalls gefangen genommen worden waren, als Seelsorger. Er schrieb an seine Familie: „Ich bin nun Gefängnisprediger. Das Christentum gewinnt Kraft in dieser Zeit.“ Er wurde am 26. März 1919 im Kaiserwald erschossen. Nachdem die Baltische Landeswehr zusammen mit deutschen Soldaten Riga zurückerobert hatten, wurde Schlaus Leichnam exhumiert und am 14. August 1919 auf dem Rigaer Jakobi-Friedhof beigesetzt.
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Fürwahr, Er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten Ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber Er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch Seine Wunden sind wir geheilt.
(Jes 53, 4-5)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Führe uns vom Zweifel zur Hoffnung
von der Angst zum Vertrauen
Führe uns vom Hass zur Liebe
vom Krieg zum Frieden
Lass Frieden erfüllen unser Herz
unsre Welt und das All.
Gott. Du zerbrichst Schwerter, zerschlägst Spieße und verbrennst Kriegswagen mit Feuer. Sieh an unser Elend, wehre dem bösen Geist von Gewalt und Hass in aller Welt und lenke die Herzen der Mächtigen, dass Frieden einkehre unter den Völkern durch Jesus Christus, Deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn.
Amen
Gott schenke uns Frieden
und ewiges Leben
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Vesper
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