Montag – 27. Januar 2025

GEDENKEN AN DIE OPFER DES NATIONALSOZIALISMUS

Im Herzen bewahren
Sext / Mittagsgebet
INGRESSUS
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
HYMNUS
Kein Hymnus

PSALMGEBET
Festpsalm
Antiphon


Psalmton-Noten


Psalm 126 II
Als der Herr das Geschick Zions wendete, *
da waren wir wie die Träumenden.
Da war unser Mund voll Lachen, *
und unsre Zunge voll Jubel.
Da sagte man unter den Völkern: *
„Der Herr hat Großes an ihnen getan.”
Der Herr hat Großes an uns getan, *
und wir waren voller Freude! (+)
Wende, Herr, unser Geschick *
gleich den Bächen im Südland.
Die unter Tränen säen, *
werden mit Freuden ernten:
Sie gehen – gehen mit Weinen, *
tragen den Samen zur Aussaat.
Sie kommen – kommen mit Freuden *
und bringen ihre Garben ein. +
Antiphon


Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Antiphon



VITA
Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus
Wir wollen an alle Opfer eines beispiellosen, totalitären Regimes während der Zeit des Nationalsozialismus erinnern: »Juden, Christen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstandes, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Kriegsgefangene und Deserteure, Greise und Kinder an der Front, Zwangsarbeiter und an die Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden.« Als dieser bundesweite, gesetzlich verankerte Gedenktag im Jahr 1999 vom damaligen Bundespräsidenten proklamiert wurde, führte er aus: »Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.« Der Termin erinnert zugleich daran, dass am 27. Januar 1945 Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau, des größten Vernichtungslagers des Nazi-Regimes, befreiten.

Paavo Ruotsalainen   * 9.7.1777   † 27.1.1852
Paavo Ruotsalainen wurde in Tölvänniemi in Finnland geboren und war der älteste Sohn eines Bauern. Die Bibel war sein erstes Lesebuch, in das er sich schon als Kind gerne vertiefte auf der Suche nach einem Weg zum Seelenheil. Mit 22 Jahren machte er sich aus dem gleichen Grund auf eine 200 km lange Fußreise zu dem Schmied Jakob Högmann, einem Laienprediger der Herrnhuter Gemeinde. Bei ihm lernte er, dass der Mensch nicht aus eigenem Willen, sondern allein durch die Gnade Gottes gerettet werden könne. Der Mensch müsse sich dieser Gnade öffnen, könne sie aber nicht herbeizwingen. Der Mensch müsse wahrhaftig sein und dürfe nicht versuchen, Gott etwas vorzumachen. Auch könne man Glauben nicht erzwingen. Ruotsalainen wehrte sich dagegen, dass ein Christ bestimmte Verhaltensweisen annehmen müsse. Nachdem er einige Zeit von Jakob Högmann unterwiesen worden war, machte sich Paavo wieder auf die Reise, um seine Erkenntnisse predigend in ganz Finnland bekannt zu machen. Immer mehr Menschen ließen sich durch seine Predigt anrühren, auch führende Persönlichkeiten gehörten dazu, und es kam schließlich zu einer Erweckungsbewegung, die innerhalb der etablierten Kirche durchaus Misstrauen erweckte. Eine Verurteilung (ihm wurde befristet verboten, häusliche Andachtsstunden zu halten) konnte aber die Ausbreitung der Erweckung nicht behindern. Paavo legte zu Fuß im Ganzen etwa 40.000 km zurück, und wo er Halt machte, versammelten sich viele Menschen, um von ihm seelsorgerlichen Rat zu bekommen oder seine Predigten zu hören. Am 27. Januar 1852 starb er in Nilsiä.
KURZLESUNG
Wochenspruch:
Hüte dich und bewahre deine Seele gut,
dass du nicht vergisst, was deine Augen
gesehen haben, dass es nicht aus deinem Herzen
kommt, dein ganzes Leben lang. (5. Mose 4,9)


Lesung:
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch Seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat Ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte Er uns mit Ihm nicht alles schenken? Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt. Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. (Röm 8,31b-35.37-39)
RESPONSORIUM
Responsorium
KYRIE - VATERUNSER
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
ANBETUNG - ANGELUS
Du, Herr, hast die Welt geschaffen und trägst sie mit großer Kraft. Du schaffst alle Dinge täglich neu durch Dein mächtiges Wort. Du waltest im Lauf der Zeiten und erfüllst die Jahre mit Deinem Segen. Samen gibst Du und gibst die Ernte, Arbeit gibst Du und förderst das Werk unserer Hände. Inmitten der Schmerzen erquickst Du uns mit Deinem Trost, inmitten der Unrast rufst Du uns zu Sammlung und Stille. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.

STILLE (drei Glockenschläge)

Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.

STILLE (drei Glockenschläge)

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.

STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
SEGEN
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
– – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

Vesper

Anregungen, Fehler bitte an Martin(Punkt)Senftleben(at)michaelsbruderschaft(Punkt)de

Startseite