Samstag – 25. Januar 2025
TAG DER BEKEHRUNG DES APOSTELS PAULUS
Zur Nachfolge berufen
Sext / Mittagsgebet
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Herr Jesus Christus, Du gingst heim zum Vater,
thronst Ihm zur Rechten über allen Welten;
doch Deine Jünger läßt du nicht als Waisen
hier auf der Erde.
Du schickst als Beistand Deinen Geist der Wahrheit.
Er schenkt uns Einsicht, gibt uns Licht und Hoffnung.
Er führt die Kirche sicher durch die Zeiten
hin zur Vollendung.
Er weckt Propheten, die dem Volk vorangehn
und es voll Umsicht auf dem Weg geleiten.
Hirten bestellt Er, ist in ihren Worten
nahe den Deinen.
Sie geben Zeugnis, reden unerschrocken,
stärken die Schwachen, sammeln die Zerstreuten,
lehren in Vollmacht, helfen ihren Brüdern,
Dich zu bekennen.
Lob sei dem Vater auf dem höchsten Throne,
Lob sei dem Sohne, den Er uns gesandt hat,
Lob sei dem Geiste, der mit beiden eins ist,
immer und ewig. Amen.
Psalm 22 B V
Ich will Deinen Namen kundtun
meinen Brüdern, *
mitten in der Gemeinde Dich rühmen.
Die ihr den Herrn fürchtet, preist Ihn, /
ihr alle vom Hause Jakob, ehrt Ihn, *
fürchtet Ihn, ihr alle vom Hause Israel!
Denn Er hat nicht verachtet, /
nicht hat Er verabscheut *
die Not des Armen.
Er hat Sein Antlitz nicht vor ihm verborgen, *
und als er zu Ihm schrie, hat Er auf ihn gehört.
Von Dir kommt mein Loblied
in der großen Gemeinde, *
ich erfülle mein Gelübde
vor denen, die Dich fürchten.
Die Armen sollen essen und sich sättigen. /
den Herrn sollen preisen, die Ihn suchen! *
Für immer lebe euer Herz! (+)
Besinnen werden sich und umkehren zum Herrn *
alle Enden der Erde,
sich niederwerfen vor Ihm *
alle Stämme der Heiden.
Denn des Herrn ist das Königtum, *
Er regiert über die Völker.
Nur Ihm sollen huldigen *
alle, die in der Erde schlafen,
vor Ihm sollen sich beugen *
alle, die hinabfuhren zum Staub,
Ihm wird meine Seele leben, *
meine Nachkommen werden Ihm dienen.
Dem Geschlecht, das kommt,
erzählt man vom Herrn, *
verkündet Seine Gerechtigkeit
dem Volk, das noch geboren wird. *
Denn Er hat es vollbracht! +
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Berufung des Apostels Paulus um 36
Saulus wurde um 10 n.Chr. in Tarsus als römischer Bürger geboren. Bei Gamaliel studierte er in Jerusalem jüdische Theologie und wurde ein eifernder Verfolger der Christen, die zu der Zeit noch als eine Sekte des jüdischen Volkes angesehen wurden. Die Steinigung des Erzmärtyrers Stephanus löste in ihm Wohlgefallen aus, und er mühte sich, systematisch die christliche Sekte zu vernichten. So machte er sich auch auf nach Damaskus, um die dortigen Christen wenigstens zu ängstigen, die Leiter der Gemeinde aber gefangen nach Rom zu führen. Doch vor Damaskus erschien ihm in einem strahlenden Licht der Herr Jesus Christus selbst und, so kann man wohl sagen, legte seine Hand auf ihn. Saulus, der ab diesem Ereignis mit dem Namen Paulus versehen wird, ließ sich, da er nicht mehr sehen konnte, in eine Herberge in Damaskus führen, wo er fastete und betete, um sich über die Bedeutung der Erscheinung klar zu werden. Nach drei Tagen wurde der Christ Ananias zu ihm gesandt, der ihn von seiner Blindheit heilte und ihm durch Handauflegung den Heiligen Geist vermittelte. Seither war Paulus, der sich alsbald taufen ließ, der wohl größte Förderer und Missionar der Christenheit.
Die Kirche feiert die Berufung (früher Bekehrung) des Völkerapostels als das grundlegende Ereignis für die Ausbreitung der christlichen Botschaft. Denn die christliche Gemeinde wird durch Paulus von den Fesseln des jüdischen Gesetzes befreit und die Christusbotschaft zu den Heiden getragen. Aus kleinen verstreuten Gemeinden wächst die völkerumspannende Kirche. Insbesondere hat unser Erdteil dem Apostel das Evangelium zu verdanken.
Ursprünglich wurde am 25. Januar die Übertragung von Reliquien des Paulus nach Gallien gefeiert. Aus diesem Translationsfest des Apostels Paulus entstand dann das Fest der geistlichen Verwandlung, der Bekehrung. Noch vor wenigen Jahren fand in Damaskus eine Prozession zum Gedenken an dieses Ereignis statt.
Heinrich Seuse * 21.3.1295 † 25.1.1366
Heinrich Seuse stammte aus ritterlichem Geschlecht. 1295 geboren, trat er mit 13 Jahren in das Dominikanerkloster in Konstanz ein. Im Kloster erhielt er eine fundierte Ausbildung und studierte Theologie und Philosophie, wobei er aufgrund seiner Begabung 1323 zum Studium Generale nach Köln geschickt wurde. 1326 kehrte er nach Konstanz als Lektor zurück, wurde aber ab 1329 zunächst freigestellt, da man ihn als Freund Meister Eckharts der Häresie verdächtigte. Nachdem Seuse fünf Jahre später rehabilitiert worden war, widmete er sich vor allem der Seelsorgearbeit. Er gehörte zu den papsttreuen Dominikanern, die 1338 Konstanz verlassen mussten, und wurde 1342 zum Prior gewählt. Sechs Jahre später wurde er aufgrund einer Verleumdung nach Ulm versetzt, wo er trotz Rehabilitierung bis zu seinem Lebensende blieb. Er verfasste zahlreiche Bücher, die meisten in der Volkssprache, und forderte von den Abschreibern, dass sie nichts hinzufügten oder veränderten. Die Bücher sind von mittelalterlicher Mystik geprägt, und der Einfluss Meister Eckharts ist kaum zu leugnen. Er starb am 25. Januar 1366.
Ich lebe, doch nun nicht ich,
sondern Christus lebt in mir. (Gal 2,20b)
Selig sind, die da geistlich arm sind;
denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig sind, die da Leid tragen;
denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen;
denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet
nach der Gerechtigkeit;
denn sie sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen;
denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind;
denn sie werden Gott schauen.
Selig sind die Friedfertigen;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um der
Gerechtigkeit willen verfolgt werden;
denn ihrer ist das Himmelreich.
(Mt 5,3-10)
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Wir loben Deine
göttliche Macht und Herrlichkeit: den Vater, der alle Dinge schafft von Ewigkeit zu Ewigkeit; den Sohn, unseren Heiland und Erlöser; den Heiligen Geist, unseren Helfer und Tröster. Wir loben Dich, dass Du den Erdkreis richtest mit Gerechtigkeit; wir loben Dich, dass Du auf uns wartest mit Deiner Ewigkeit; wir loben Dich: Du wirst vollenden, was Du angefangen hast. Wir beten Dich an:
Heilig, Heilig, Heilig, ist Gott der Herr,
der Allmächtige,
der da ist und der da war
und der da kommt.
Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft,
und sie empfing von dem Heiligen Geiste.
STILLE (drei Glockenschläge)
Siehe, ich bin des Herrn Magd;
mir geschehe, wie du gesagt hast.
STILLE (drei Glockenschläge)
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen Seine Herrlichkeit.
STILLE (drei Glockenschläge)
Deine Gnade, Herr, gieße uns in Herz und Sinn. Wir hören, was der Engel verkündigt und glauben: Christus, Dein Sohn, ist Mensch geworden. Führe uns durch Sein Leiden und Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Dir sei Ehre in Ewigkeit.
Der Herr unser Gott sei uns freundlich
und fördere das Werk unserer Hände.
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Vesper
Anregungen, Fehler bitte an Martin(Punkt)Senftleben(at)michaelsbruderschaft(Punkt)de
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