Samstag – 9. November
GEDENKEN DER NOVEMBERPOGROME
Wolke der Zeugen
Laudes / Morgengebet
Herr, tu meine Lippen auf,
dass mein Mund Deinen Ruhm verkündige.
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalm 74 IV
Warum, Gott,
hast Du uns verstoßen für immer, *
warum raucht Dein Zorn
gegen die Schafe Deiner Weide!
Gedenke Deiner Gemeinde,
die Du vorzeiten erworben /
und zum Stamm
Deines Eigentums Dir erlöst hast, *
des Berges Zion, auf dem Du wohnst.
Lenke Deinen Schritt zu den uralten Trümmern: *
Alles hat der Feind verwüstet im Heiligtum.
Deine Gegner brüllten
am Ort Deiner Gegenwart *
und stellten ihre Feldzeichen darin auf.
Sie sprechen bei sich:
„Wir zwingen sie alle nieder!” *
Und sie verbrannten alle Gotteshäuser im Land.
Zeichen für uns sehen wir nicht, /
es gibt keinen Propheten mehr, *
keiner von uns weiß, wie lange.
Wie lange, Gott,
darf der Gegner noch schmähen? *
Darf der Feind Deinem Namen lästern für immer?
Warum ziehst Du zurück Deine Hand, *
und legst Deine Rechte in den Schoß. +
Doch Gott ist mein König von alters her, *
Er wirkt Heilstaten mitten auf Erden.
Du hast das Meer gespalten
durch Deine Kraft, *
hast Drachenhäupter zerschmettert
über den Wassern.
Du hast zerschlagen die Köpfe Leviathans *
und hast sie zu fressen gegeben den Haien.
Du lässt hervorbrechen Quellen und Bäche, *
Du trocknest nie versiegende Ströme aus.
Dein ist der Tag, Dein auch die Nacht; *
Du hast Mond und Sonne bestellt.
Der Erde hast Du alle Grenzen gesetzt, *
Sommer und Winter,
Du hast sie geschaffen. (+)
Gedenke doch, Herr: Dich schmäht der Feind, *
ein törichtes Volk lästert Deinen Namen.
Gib nicht dem Raubtier preis
das Leben Deiner Taube, *
das Leben Deiner Armen
vergiss nicht für immer!
Blick auf den Bund,
denn die Schlupfwinkel des Landes *
sind Stätten voll von Gewalttat.
Lass den Gebeugten
nicht beschämt davongehn, *
der Arme und Elende preise Deinen Namen.
Erhebe dich, Gott, führe Deinen Streit, *
gedenke, wie der Tor Dich täglich schmäht!
Vergiss nicht Deiner Widersacher Geschrei, *
Deiner Gegner Toben,
das ständig emporsteigt. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Psalm 79 IV
Gott, Heiden sind eingedrungen in Dein Erbe; /
haben entweiht Deinen heiligen Tempel *
und Jerusalem in Trümmer gelegt.
Wir sind zur Schmach geworden
unsern Nachbarn, *
zu Spott und Hohn denen,
die rings um uns wohnen.
Herr, wie lange noch? /
Willst Du zürnen für immer? *
Wird Dein Eifer brennen wie Feuer? +
Rechne uns die Schuld der Väter nicht an, /
bald komme zu uns Dein Erbarmen, *
denn wir sind schwach und elend.
Hilf uns, Gott unseres Heils, *
getreu der Ehre Deines Namens!
Rette uns, vergib uns die Sünden, *
Deinem Namen getreu!
Warum sollen die Heiden sagen: *
„Wo ist nun ihr Gott?”
Vor Dich komme
das Stöhnen der Gefangenen; *
mit Deinem starken Arm
befrei die Kinder des Todes!
Wir aber, Dein Volk, die Schafe Deiner Weide, /
wir wollen Dich preisen auf ewig, *
Deinen Ruhm verkünden
von Geschlecht zu Geschlecht. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Psalm 102 A II
Verbirg Dein Antlitz nicht vor mir *
am Tag meiner Bedrängnis.
Neige Dein Ohr mir zu, *
wenn ich rufe, antworte bald.
Ich gleiche der Dohle in der Wüste, *
bin wie eine Eule in Ruinen.
Ich wache und bin wie ein Vogel, *
ein ganz einsamer auf dem Dach. (+)
Tag für Tag schmähen mich meine Feinde, *
die mich verhöhnen, fluchen bei meinem Namen.
Ja, ich esse Asche wie Brot, *
mische meinen Trank mit Tränen
unter Deinem Grimm und Deinem Zorn, - *
denn Du hobst mich auf
und warfst mich zu Boden.
Meine Tage neigen sich wie Schatten, *
und ich muss verdorren wie Gras.
Du aber, Herr, thronst in Ewigkeit, *
Dein Name bleibt von Geschlecht zu Geschlecht.
Du selbst wirst Dich erheben, *
und Dich über Zion erbarmen:
Denn es ist Zeit, dass Du ihm gnädig bist, *
und die Stunde ist gekommen.
Deine Knechte lieben seine Steine, *
tragen um seine Trümmer Leid.
Dann fürchten die Heiden
den Namen des Herrn, *
alle Könige der Erde Deine Majestät.
„Ja, der Herr hat Zion wieder aufgebaut, *
erschienen in Seiner Majestät!”
Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen *
und verachtet nicht ihr Gebet.
Das sei geschrieben
für das künftige Geschlecht, *
ein neugeschaffenes Volk
wird den Herrn lobpreisen. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Wer nun weiß, Gutes zu tun,
und tut's nicht, dem ist's Sünde. (Jak 4,7)
Alttestamentliche Lesung:
Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist. Errette, die man zum Tode schleppt, und entzieh dich nicht denen, die zur Schlachtbank wanken. Sprichst du: »Siehe, wir haben's nicht gewusst!«, fürwahr, der die Herzen prüft, merkt es, und der auf deine Seele achthat, weiß es und vergilt dem Menschen nach seinem Tun. (Spr 24,10-12)
Epistellesung:
Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widersteht, fest im Glauben, und wisst, dass ebendieselben Leiden über eure Brüder und Schwestern in der Welt kommen. (1. Petr 5,8-9)
Evangeliumslesung:
{Und} Petrus war unten im Hof. Da kam eine von den Mägden des Hohenpriesters; und als sie Petrus sah, wie er sich wärmte, schaute sie ihn an und sprach: Und du warst auch mit dem Jesus von Nazareth. Er leugnete aber und sprach: Ich weiß nicht und verstehe nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof, und der Hahn krähte. Und die Magd sah ihn und fing abermals an, denen zu sagen, die dabeistanden: Dieser ist einer von denen. Und er leugnete abermals. Und nach einer kleinen Weile sprachen die, die dabeistanden, abermals zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von denen; denn du bist auch ein Galiläer. Er aber fing an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht, von dem ihr redet. Und alsbald krähte der Hahn zum zweiten Mal. Da gedachte Petrus an das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du Mich dreimal verleugnen. Und er fing an zu weinen. (Mk 14,66-72)
Psalm 51 A IV
Gott, sei mir gnädig nach Deiner Güte, *
nach Deinem reichen Erbarmen
tilge meine Sünden!
Wasche mich rein von meiner Schuld, *
und reinige mich von meiner Sünde!
Denn ich erkenne meine Missetat, *
und meine Sünde ist mir immer vor Augen.
An Dir allein hab ich gesündigt, *
und getan, was vor Dir böse ist.
So behältst Du recht in Deinem Urteil, *
und stehst lauter da, wenn Du richtest.
Siehe, zwar bin ich geboren in Schuld, *
in Sünde, seit mich die Mutter empfing.
Doch Dir gefällt Wahrheit im Verborgenen, *
und im Geheimen tust Du mir Weisheit kund.
Entsündige mich mit Ysop, so werde ich rein, *
wasche mich, so werde ich weißer als Schnee!
Lass mich hören Freude und Wonne, *
die Glieder sich freun, die Du zerschlagen hast.
Verbirg Dein Antlitz vor meinen Sünden *
und tilge alle meine Schuld! +
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Ꝟ Fülle uns früh mit deiner Gnade,
℞ so wollen wir rühmen und fröhlich sein.
Psalm 51 A IV
Gott, sei mir gnädig nach Deiner Güte, *
nach Deinem reichen Erbarmen
tilge meine Sünden!
Wasche mich rein von meiner Schuld, *
und reinige mich von meiner Sünde!
Denn ich erkenne meine Missetat, *
und meine Sünde ist mir immer vor Augen.
An Dir allein hab ich gesündigt, *
und getan, was vor Dir böse ist.
So behältst Du recht in Deinem Urteil, *
und stehst lauter da, wenn Du richtest.
Siehe, zwar bin ich geboren in Schuld, *
in Sünde, seit mich die Mutter empfing.
Doch Dir gefällt Wahrheit im Verborgenen, *
und im Geheimen tust Du mir Weisheit kund.
Entsündige mich mit Ysop, so werde ich rein, *
wasche mich, so werde ich weißer als Schnee!
Lass mich hören Freude und Wonne, *
die Glieder sich freun, die Du zerschlagen hast.
Verbirg Dein Antlitz vor meinen Sünden *
und tilge alle meine Schuld! +
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Gott, unser Vater. Du hast uns Ruhe verheißen. Ein Leben lang sind wir unterwegs voll Sehnsucht nach Ruhe und machen uns doch viel vergebliche Unruhe. Du hast uns zu Dir hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in Dir.
Wir bitten Dich: Lass uns Ruhe finden für Leib und Seele, heute abend, hin und wieder, wenn wir es nötig haben, und einmal für immer.
Wir denken an die Menschen, die Ruhe besonders nötig haben, an die Überforderten und Überarbeiteten, an die körperlich und seelisch Kranken. Hilf, Ruhe, Geduld und Zuversicht in ihr Leben zu bringen.
Gott, wie schwer ist zu ermessen, was in jener Nacht des Pogroms zerstört worden ist. Die Berichte der Opfer beschämen uns, die Unbußfertigkeit vieler Täter empört uns, und wachsende Judenfeindschaft fordert von uns immer noch Wachsamkeit und Widerstand. Du hältst Deinem Volk die Treue. Stehe auf gegen alle, die mit Vernichtung drohen. Festige den Zusammenhalt von Christen und Juden in unserem Land und überall auf der Erde. Dir, dem Gott Israels und Richter der Welt, sei alle Ehre.
Amen.
Lasst uns den Herren preisen!
Gott sei ewig Dank.
Es segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige. Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.
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Sext
Vesper
Anregungen, Fehler bitte an Martin(Punkt)Senftleben(at)michaelsbruderschaft(Punkt)de
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