Dienstag – 30. Juli
9. SONNTAG NACH TRINITATIS
Anvertraute Gaben
Laudes / Morgengebet
Herr, tu meine Lippen auf,
dass mein Mund Deinen Ruhm verkündige.
Gott, gedenke mein nach Deiner Gnade.
Herr, erhöre mich mit Deiner treuen Hilfe.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit
und in Ewigkeit. Amen. Halleluja.
Psalm 57 VIII
Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig, *
denn bei Dir ist mein Leben geborgen.
Ich berge mich im Schatten Deiner Flügel, *
bis das Verderben vorüber ist.
Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, *
zum Herrn, der mir beisteht.
Er sende mir Hilfe vom Himmel *
und beschäme den, der mir nachstellt.
Ich liege mitten unter Löwen, *
inmitten verzehrender Flammen.
Ja, Menschenkinder sind es: /
ihre Zähne sind Spieß und Pfeil, *
und ihre Zunge ein scharfes Schwert.
Ein Netz stellten sie meinem Schritt *
und beugten mich darnieder;
sie gruben mir eine Grube *
und fielen selbst hinein.
Mein Herz ist bereit, Gott, /
mein Herz ist bereit, *
ich will singen und spielen.
Wach auf, meine Seele, /
wacht auf, Psalter und Harfe, *
ich will das Morgenrot wecken!
Herr, ich will Dich preisen unter den Völkern, *
Dir lobsingen vor den Nationen.
Denn Deine Güte reicht bis zum Himmel *
und Deine Treue bis zu den Wolken.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Psalm 64 IV
Höre, mein Gott, mein lautes Klagen, *
vor dem Schrecken des Feindes schütze mich!
Verbirg mich vor dem Anschlag der Bösen *
und vor der Übeltäter Getümmel!
Sie schärfen ihre Zunge wie ein Schwert, *
zielen mit giftigen Worten wie mit Pfeilen,
aus dem Versteck
den Schuldlosen zu treffen: *
sie schießen auf ihn plötzlich und ohne Scheu.
Entschlossen planen sie Böses, *
sie graben und stellen Fallen.
Sie sagen: „Wer wird es bemerken, *
durchschauen unser heimliches Tun?”
Der Anschlag ist klug geplant! – /
Das Innere des Menschen, *
das Herz – was für ein Abgrund!
Da trifft sie Gott mit dem Pfeil, *
plötzlich sind sie verwundet.
Zu Fall bringt sie ihre Zunge, *
wer sie ansieht, schüttelt den Kopf.
Da fürchten sich alle Menschen, /
verkünden: „Das hat Gott getan!” *
und bedenken Seine Taten.
Der Gerechte freut sich im Herrn, /
und er will Zuflucht suchen bei Ihm, *
rühmen dürfen sich alle Redlichen. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Psalm 40 A III
Ich war voller Hoffnung *
und hoffte auf den Herrn.
Er neigte sich zu mir *
und hörte mein Schreien.
Er zog mich aus der Grube des Grauens, *
aus lauter Schmutz und Schlamm;
Er stellte meine Füße auf Felsengrund, *
machte fest meine Schritte.
Er legte mir in den Mund ein neues Lied, *
ein Loblied auf unsern Gott.
Viele sollen es sehn in Ehrfurcht *
und auf den Herrn vertrauen. (+)
Du hast viel getan, o Herr, *
mein Gott, in Deinen Wundern,
in Deinen Plänen mit uns: *
Niemand ist Dir zu vergleichen!
Wollt' ich davon künden und reden, *
zu viele sind's, man kann sie nicht zählen.
Schlacht- und Speisopfer gefallen Dir nicht, /
doch Du hast mir Ohren gegeben, *
Brand- und Sündopfer willst Du nicht.
So sag' ich: Siehe, ich komme, *
in der Schrift ist von mir geschrieben.
Mein Gott, Deinen Willen tue ich gern, *
Deine Weisung trag' ich in meinem Herzen.
Ich werde Gerechtigkeit künden *
in der großen Versammlung.
Ja, meine Lippen verschließ ich nicht; *
Herr, Du hast es erfahren!
Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht *
in der Tiefe meines Herzens:
Ich rede von Deiner Treue und Hilfe, /
verschweige nicht Deine Gnade und Treue *
vor der großen Versammlung.
Du, Herr, wirst Dein Erbarmen *
mir nicht verschließen.
Lass Deine Güte und Treue *
mich immer behüten. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohn *
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Wem viel gegeben ist, bei dem wird man
viel suchen; und wem viel anvertraut ist,
von dem wird man um so mehr fordern. (Lk 12,48)
Morgenlesung:
Zu der Zeit kamen zwei Huren zum König und traten vor ihn. Und die eine Frau sprach: Ach, mein Herr, ich und diese Frau wohnten im selben Hause, und ich gebar bei ihr im Hause. Und drei Tage nachdem ich geboren hatte, gebar auch sie. Und wir waren beieinander, und kein Fremder war mit uns im Hause, nur wir beide. Und der Sohn dieser Frau starb in der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt. Und sie stand in der Nacht auf und nahm meinen Sohn von meiner Seite, als deine Magd schlief, und legte ihn in ihren Arm, und ihren toten Sohn legte sie in meinen Arm. Und als ich des Morgens aufstand, um meinen Sohn zu stillen, siehe, da war er tot. Aber am Morgen sah ich ihn genau an, und siehe, es war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte. Die andere Frau sprach: Nein, mein Sohn lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene aber sprach: Nein, dein Sohn ist tot, doch mein Sohn lebt. Und so redeten sie vor dem König. Und der König sprach: Diese spricht: Mein Sohn lebt, doch dein Sohn ist tot. Jene spricht: Nein, dein Sohn ist tot, doch mein Sohn lebt. Und der König sprach: Holt mir ein Schwert! Und als das Schwert vor den König gebracht wurde, sprach der König: Teilt das lebendige Kind in zwei Teile und gebt dieser die Hälfte und jener die Hälfte. Da sagte die Frau, deren Sohn lebte, zum König - denn ihr mütterliches Herz entbrannte in Liebe für ihren Sohn - und sprach: Ach, mein Herr, gebt ihr das Kind lebendig und tötet es nicht! Jene aber sprach: Es sei weder mein noch dein; lasst es teilen! Da antwortete der König und sprach: Gebt dieser das Kind lebendig und tötet's nicht; die ist seine Mutter. Und ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie fürchteten den König; denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, Gericht zu halten. (1. Kön 3,16-28)
Schon zieht herauf des Tages Licht,
wir flehn zu Gott voll Zuversicht:
Bewahre uns an diesem Tag
vor allem, was uns schaden mag.
Bezähme unsrer Zunge Macht,
dass sie nicht Hass und Streit entfacht;
lass unsrer Augen hellen Schein
durch Böses nicht verdunkelt sein.
Rein sei das Herz und unversehrt
und allem Guten zugekehrt.
Und gib uns jeden Tag das Brot
für unsre und der Brüder Not.
Senkt sich hernieder dann die Nacht
und ist das Tagewerk vollbracht,
sei Dir all unser Tun geweiht
zum Lobe Deiner Herrlichkeit.
Dich, Vater, Sohn und Heil'gen Geist,
voll Freude alle Schöpfung preist,
der jeden neuen Tag uns schenkt
und unser ganzes Leben lenkt. Amen.
Ꝟ Fülle uns früh mit deiner Gnade,
℞ so wollen wir rühmen und fröhlich sein.
Benedictus IV
Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! *
Denn Er hat besucht und erlöst Sein Volk
und hat uns erweckt eine Macht des Heiles *
im Hause Seines Dieners David;
wie Er geredet hat von Ewigkeit her *
durch den Mund Seiner heiligen Propheten,
uns zu erretten von unsern Feinden *
und aus der Hand aller, die uns hassen;
Sich unsrer Väter zu erbarmen, /
zu gedenken Seines heiligen Bundes, *
des Eides, geschworen unserm Vater Abraham;
uns zu geben,
dass wir, erlöst aus der Hand der Feinde, *
Ihm dienen ohne Furcht
in Heiligkeit und Gerechtigkeit *
vor Seinen Augen unser Leben lang.
Und du, Kind, wirst genannt
„Prophet des Höchsten”, /
denn du wirst dem Herrn vorangehn, *
zu bereiten Seinen Weg,
Seinem Volk zu bringen Erkenntnis des Heils *
in der Vergebung ihrer Sünden;
durch das herzliche Erbarmen
unseres Gottes *
besucht uns das aufgehende Licht
aus der Höhe,
denen zu leuchten, die sitzen in Finsternis
und Schatten des Todes, *
und unsre Füße zu richten
auf den Weg des Friedens. +
Ehre sei dem Vater und dem Sohne *
und dem Heiligen Geiste,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit *
und in Ewigkeit. Amen.
Kyrie eleison.
Christe eleison. Kyrie eleison.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name . . .
Beten wir zu Gott, der in den Spannungen und Konflikten unseres Lebens durch Christus bei uns ist. dass Er uns mutig und besonnen macht, rufen wir Ihn an:
Gott, steh uns bei.
Gib unseren guten Vorsätzen ein sinnvolles Ergebnis und lass unsere rechten Pläne gelingen. - Vollende, was wir aus Schwachheit nur unvollkommen erreichen. Wir rufen:
Gott, steh uns bei.
Schenke uns Begegnungen, die uns froh machen, und lass niemanden durch uns traurig werden. - Lass andere Nachsicht mit uns üben, wenn wir uns unausstehlich verhalten. Wir rufen:
Gott, steh uns bei.
Gib uns Standfestigkeit, dem Unrecht zu widerstehen und unsere Feinde zu lieben. - Lege uns keine schwereren Lasten auf als solche, die wir tragen können. Wir rufen:
Gott, steh uns bei.
Gib Weisheit denen, die Gesetze erlassen, und schütze alle, die sie durchzusetzen haben. - Wehre dem Unrecht und bewahre die Entrechteten vor der Versuchung, Böses mit Bösem zu vergelten. Wir rufen:
Gott, steh uns bei.
Ein schnell gesagtes Wort, die rasche Entscheidung zu unseren Gunsten – wie leicht erliegen wir der Versuchung, mit allen Mitteln uns und unsere Ansprüche durchzusetzen. Du, Gott, siehst in das Verborgene. Du erkennst alle Regungen unseres Herzens. Löse Du uns von uns selbst, gib Freiheit und Mut, dass wir uns loslassen und uns Dir anvertrauen. Wir wollen Deine Liebe, die die Welt überwindet, schauen und erfahren.
Amen.
Lasst uns den Herren preisen!
Gott sei ewig Dank.
Es segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige. Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.
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Sext
Vesper
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